Eigentlich verrückt, wie selbstverständlich es mittlerweile erscheint: Damit der Hund mitdarf, nehmen viele Menschen sogar Umwege oder unerwartete Ziele in Kauf. 43 Prozent der Befragten achten darauf, einen besonders hundefreundlichen Ort auszusuchen, und fast ein Drittel würde gar keinen Urlaub buchen, wenn Bello nicht mit kann. Das schlechte Gewissen beim Zurücklassen (angeblich fast jede zweite Person) sitzt also tief – viele sorgen sich um das Wohlbefinden des eigenen Vierbeiners und fürchten, dass Fressen und Laune leiden, wenn Frauchen oder Herrchen unterwegs sind.
Sylt, Grömitz und Berlin: Hotspots für Hunde-Urlauber
Wenig überraschend ist Süddeutschland längst nicht mehr das einzige Eldorado für Hundereisende: Sylt liegt als hundefreundliches Ziel ganz vorne, Berlin und die Ostseeküste (Grömitz!) folgen. Laut Booking.com machen tierliebende Urlauber von Möglichkeiten Gebrauch, die es früher kaum gab. Und wenn es nach ihnen ginge, würden zwei Drittel gern auch größere Hunde mit in die Flugkabine nehmen – und ja, viele wären sogar bereit, den vollen Ticketpreis zu berappen oder notfalls auf Kino, Wellness & Co zu verzichten, solange der Hund dabei sein darf.
Hund im Flieger, Portemonnaie weit offen
Interessant: Für Frauchen und Herrchen scheint das Urlaubsglück mit Hund kaum eine finanzielle Grenze zu kennen – ein Drittel gibt bereitwillig über 1.000 Euro für ein verlängertes Hundewochenende in der Ferne aus. Besonders beliebt bleiben Ferienhäuser, aber letztlich zählt nur, dass der eigene Vierbeiner willkommen geheißen wird und sich nicht als störendes Anhängsel fühlen muss. Manche gehen sogar so weit und bringen Souvenirs für den Hund mit (übrigens häufiger als für menschliche Mitreisende).
Transparente Gebühren für Tiere und ein wachsendes Angebot an haustierfreundlichen Unterkünften zeigen, wie sehr das Haustier heute zum vollwertigen Familienmitglied geworden ist. Wer den Hund doch zurücklässt, sucht Trost beim Scrollen durch Hundebilder oder telefoniert per Videoanruf mit der Fellnase zu Hause. Es bleibt also dabei: Für viele Deutsche ist der Hund der eigentliche Chef im Urlaubsrudel.
Haustiere spielen bei der Urlaubsplanung vieler Deutscher eine maßgebliche Rolle: 43 % wählen ihr Ziel bevorzugt nach der Hundefreundlichkeit, und fast ein Drittel würde ohne Hund gar nicht verreisen. Besonders Sylt, Berlin und Grömitz gelten laut Booking.com als deutsche Hochburgen für Hundeurlauber, während international Wien sehr beliebt ist. Auch die Bereitschaft, mehr Geld für haustierfreundliche Unterkünfte und Annehmlichkeiten auszugeben, wächst – viele fordern gar eine Mitreiseoption für Hunde im Flugzeug und akzeptieren dabei Zusatzkosten. Eine aktuelle Recherche ergänzt: Laut "Süddeutscher Zeitung" ist der Trend zum Reisen mit Haustieren weiter auf dem Vormarsch, mit immer mehr Hotels und Ferienwohnungen, die auf den Komfort von Tieren achten und spezielle Dienstleistungen wie Hundespaziergänge oder extra Hundemenüs anbieten. „Die Zeit“ berichtet in einem aktuellen Beitrag über Herausforderungen – wie die teilweise aufwendige Organisation und bürokratische Hürden – verweist aber auch darauf, dass immer mehr Destinationen das Marketing für Haustierbesitzer intensivieren. „Taz“ hebt zudem hervor, wie wichtig ein sensibler und nachhaltiger Umgang beim Reisen mit Tieren ist: Neben Wohlfühlfaktor für Hund und Mensch werden zunehmend Aspekte wie Rücksicht auf die Umwelt, Wildtiere und lokale Gegebenheiten diskutiert.