Landesweite Digital-Offensive: Über 5.300 Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern machen sich fit für digitalen Unterricht

Von Deutsch Evern aus treibt das Calleo Institut, unterstützt vom IQ M-V, die Digitalisierung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2021 und 2027 massiv voran. Bislang haben mehr als 5.300 Lehrkräfte aus 215 Kollegien an der umfassenden Fortbildungsreihe teilgenommen. Über 2.000 Online-Seminare wurden bereits angeboten – überraschend viele haben sich auf diesen Weg eingelassen.

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Die Bildungsministerin Simone Oldenburg hebt hervor, wie zentral die digitale Fortbildungsinitiative für Mecklenburg-Vorpommern ist: „Unser Ziel ist es, den Lehrkräften echten Rückhalt für die digitale Transformation zu bieten und damit einen Schub für die Qualitätsentwicklung zu erzeugen.“ Das Programm richtet sich an alle Schulformen – von Grund- über Förder- bis zu weiterführenden Schulen. Jede Schule konnte nach einer Bedarfserhebung eigene digitale Schwerpunkte bestimmen. Sogar beim Lerntempo wurde differenziert: Anfänger und versiertere Kolleg:innen lernten in getrennten Gruppen. Gerade die gezielte Auswahl aus Themen wie Lernstandsdiagnose, fachspezifische Tools oder KI im Unterricht brachte einen echten Motivationsschub. Nach der Testphase 2021/22 (die übrigens wissenschaftlich unter die Lupe genommen wurde), erfolgte der flächendeckende Start. Das Feedback ist eindeutig: 92 Prozent der Teilnehmenden sagen, ihre digitale Unterrichtskompetenz hat einen Satz nach vorn gemacht. Im deutschsprachigen Raum bleibt so ein Ansatz, bei dem ganze Kollegien teilhaben und jede:r mindestens zwölf Fortbildungsstunden bekommt, fast schon eine Ausnahme. Mecklenburg-Vorpommern geht da seinen eigenen Pfad. Das Calleo Institut, das schon zuvor an ähnlichen Projekten in anderen Bundesländern (z.B. Baden-Württemberg) mitgewirkt hat, sieht die Resonanz als äußerst positiv. Geschäftsführer Stefan Burggraf von Frieling meint rückblickend: Viele Teams waren zunächst unsicher, wie sie neue Technik im Alltag nutzen sollten. Doch als erfahrene Lehrer:innen ihre Kolleg:innen durch die Praxis führten, wuchs das Vertrauen. Viele wünschen sich bereits die nächste Vertiefungsrunde. Die enge Abstimmung mit IQ M-V und MPZ war hierfür laut Calleo ein Schlüsselfaktor. Näheres gibt es auf der Website des Instituts – für Fragen steht das Team übrigens gern bereit.

Die Digital-Fortbildungsreihe in Mecklenburg-Vorpommern ist deutschlandweit eine der größten ihrer Art und soll Lehrkräfte fit für die digitale Zukunft der Bildungslandschaft machen – was dringend nötig ist, wenn man bedenkt, wie lückenhaft vielerorts die technische Ausbildung bislang war. Laut aktuellen Medienberichten (z.B. FAZ und Spiegel) gibt es deutschlandweit weiterhin Nachholbedarf; technische Ausstattung ist oft vorhanden, doch es mangelt an passender Schulung und Unterstützung im Alltag. In MV trifft der Ansatz auf positives Echo: Lehrkräfte fühlen sich sicherer im Umgang mit digitalen Tools, und die Schule sieht sich so besser gerüstet für neue Herausforderungen wie digitalen Unterricht oder intelligente Diagnose-Software. Die nachhaltige Wirkung solcher Programme hängt jedoch davon ab, ob sie laufend weitergeführt und auf Praxisprobleme angepasst werden. Berichte aus anderen Bundesländern und Stimmen von Bildungsforschern bestätigen: Ohne regelmäßige praxisnahe Weiterbildung bleibt die viel beschworene Digitalisierung ein Papiertiger. Mecklenburg-Vorpommern gibt mit dem weitreichenden Projekt einen Takt vor, dessen Auswirkungen bundesweit aufmerksam beobachtet werden.

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