Coaching-Dschungel: Worauf es wirklich ankommt – Ein Blick hinter die Kulissen von Daniel Fendt

Frankfurt – Der Coaching-Markt gleicht mittlerweile eher einem Wirrwarr als einem Pfad: Überall blinken Verheißungen auf, Versprechungen von bahnbrechendem Erfolg in Lichtgeschwindigkeit. Wer sich auf die Suche nach einem zuverlässigen Coach macht, verliert angesichts der Flut an Methoden, Buzzwords und Selbstmarketing-Schreiereien leicht die Orientierung. Doch wie lassen sich seriöse Angebote von den Blendern unterscheiden?

vor 50 Minuten | 13 mal gelesen

Manchmal frage ich mich, ob Coaching eigentlich noch das ist, was es mal war. Kaum dreht man sich um, ploppen schon neue Anbieter, Programme oder sogar ganz neue Begriffe aus dem Boden – gefühlt mit der Geschwindigkeit einer Pilz-Saison nach einem warmen Regenschauer. Daniel Fendt, Wirtschaftspsychologe und der Kopf hinter der gleichnamigen Akademie, bringt es recht treffend auf den Punkt: Viele Coaches und Berater hätten Schwierigkeiten, ihr Geschäft solide aufzustellen. "Da wird zu oft auf Glück oder Zufall vertraut, anstatt auf saubere Strategie", sagt er. Erfahrungen und Bauchgefühl mischen sich in der Branche viel zu oft mit Wunschdenken, während klare Strukturen eher Mangelware sind. Und ja, das macht es für Selbstständige und Führungskräfte nicht gerade prickelnd, den passenden Partner zu finden. Fendt hat nicht nur Konzernerfahrung, sondern auch einen ziemlich realistischen (und manchmal fast ernüchternden) Blick auf den Markt: "Das Problem sind die schnellen Versprechen", meint er. Wer glaubt, man könne die Spielregeln des Marktes austricksen, fällt meist auf die Nase. "Erfolg braucht Systeme, Prozesse – nichts, was auf Knopfdruck funktioniert." Die Warnungen vor windigen Angeboten nimmt der Akademie-Gründer ernst. "Wenn alles nach Wundertüte klingt, sollte man vorsichtig werden: ‘100.000 in 30 Tagen’ – klar, wer glaubt denn sowas?" Falsche Versprechen und garantierte Resultate ohne echte Grundlagen seien oft das deutlichste Warnsignal. Was also macht einen soliden Coach aus? Laut Fendt gibt es klare Merkmale: Transparenz, messbare Schritte und keine Angst vor ehrlichen Zahlen – auch wenn sie mal unbequem sind. "Transparenz ist Stärke, keine Schwäche." In seiner Akademie setzt er auf persönlich begleitete Module, regelmäßigen Austausch und greifbare Ergebnisse, die nicht nur in Zahlen messbar sind, sondern sich auch im Verhalten zeigen sollen. Interessant: Neben der Außendarstellung geht’s auch immer um die eigenen Entscheidungskompetenzen und Führungsqualitäten. "Ohne innere Klarheit bleibt jedes Konzept eine Luftnummer." Fendt zeigt anhand seines Angebots, wie professionelle Programme aufgebaut werden können: Meist mit einem einführenden Intensiv-Block, gefolgt von einer langfristigen Begleitung, die ambitionierte, aber realistische Ziele absteckt. Und: Wenn ein Ziel trotz nachweisbarer Mühe nicht erreicht wird, läuft das Coaching einfach weiter – gratis. Ein Prinzip, das Vertrauen verlangt – aber auch gibt. Am Ende bleibt Fendts Fazit wenig überraschend, aber ehrlich: "Wer wirklich wachsen will, braucht Partner mit Substanz, die keine Angst vor Verantwortung haben und nicht ständig das Blaue vom Himmel versprechen."

Im deutschen Coaching- und Beratungsmarkt wächst neben der Zahl der Anbieter auch die Unsicherheit bei Suchenden – nicht zuletzt, weil es von Hochglanzversprechen und kurzfristigen Hypes nur so wimmelt. Daniel Fendt, selbst erfahrener Unternehmensberater, plädiert für Ehrlichkeit, Transparenz und ein nachprüfbares Grundgerüst im Coaching-Geschäft. Besonders kritisch sieht er Anbieter, die mit extremen Resultaten in kürzester Zeit werben: Laut aktuellen Berichten warnen Verbraucherschützer vor der Zunahme solcher Programme und fordern mehr Regulierung (u.a. in der FAZ). Unterdessen formiert sich unter seriösen Coaches eine Gegenbewegung: Sie setzen auf nachweisbar strukturierte Module, individuelle Entwicklung und ehrliche Ergebnisversprechen. Laut Süddeutsche Zeitung reflektieren immer mehr Berufseinsteiger und Unternehmer kritisch, welche Art von Unterstützung sie wirklich wollen und brauchen. Experten gehen davon aus, dass Qualitätstransparenz und Coaching-Zertifizierungen künftig noch wichtiger werden, um dem Wildwuchs entgegenzuwirken (Quelle: ZEIT und Deutschland.de).

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