Wer schon einmal eine Depression durchgemacht hat – oder noch mittendrin steckt – kennt das Wechselbad zwischen Verzweiflung, Hoffnung und manchmal auch Erschöpfung. Medikamente können dabei eine wichtige Rettungsleine sein, doch oft taucht plötzlich ein unerwarteter Gegner auf: unangenehme Nebenwirkungen. Genau an dieser Stelle setzt eine aktuelle, viel beachtete Studie des King's College London (im angesehenen Fachmagazin 'The Lancet') an: Sie untersuchte 30 Antidepressiva quer durch die Bank bei mehr als 58.000 Menschen. Schon nach kurzer Zeit rauschte die Berichterstattung durch die Medienlandschaft, etwa durch Bild und die Pharmazeutische Zeitung, und lenkte das Scheinwerferlicht auf ein Problem, das zu oft stillschweigend in Kauf genommen wird.
Neue, beeindruckende Zahlen: Besonders einige Präparate treiben das Gewicht in vorher ungeahnte Höhen – bei einem Medikament schraubte sich das Risiko gegenüber Placebo fast um die Hälfte hoch. Häufig kam es zudem zu verschobenen Fettwerten, erhöhtem Blutdruck oder Beschwerden im Schlafzimmer, die Patient:innen verzweifeln lassen. Andere Mittel treiben zwar nicht den Zeiger der Waage nach oben, aber fürchten lässt sich trotzdem, denn sie sorgen für Unruhe, schlafen lässt sich schlecht und regelmäßige Checks der Leberwerte werden geraten. All diese Nebenwirkungen haben etwas gemeinsam: Sie sorgen dafür, dass Therapieabbrüche in erschreckende Höhen schnellen – manchmal werfen fast vier von zehn Betroffenen das Medikament komplett über Bord.
Langfristige Therapietreue ist dabei das A und O, aber wenn sich die Tabletten wie eine neue Last anfühlen? Die Forschung ruft geradezu nach individueller Abwägung und offener Begleitung durch Ärzt:innen – und nach Alternativen, die mehr Lebensqualität in Aussicht stellen. Hier wird Johanniskrautextrakt nicht nur zur Fußnote, sondern zum echten Hoffnungsträger. Studien zeigen: Hochdosiertes, standardisiertes Johanniskraut ist den synthetischen Antidepressiva bei leichter bis mittlerer Depression kaum unterlegen – und hat, das macht den Unterschied, ein entspannteres Nebenwirkungsprofil. Die wichtigsten Neurotransmitter werden sanft beeinflusst, klassische Probleme wie Gewichtszunahme, Sedierung oder Sexualstörungen sind in Studien auf Placeboniveau – sprich: so selten, als hätte man gar nichts genommen.
Auf Dosierung muss man allerdings achten: Internet- und Drogerieprodukte reichen nicht, sind meist fehl dosiert und nicht im Ernstfall zu gebrauchen. Wer sich auf eine pflanzliche Behandlung einlassen möchte, ist mit Apothekenpräparaten auf der sicheren Seite und sollte – ebenso wie bei chemischen Alternativen – immer ärztlichen Rat einholen. Fest steht: Eine Therapie, die sich nicht wie zusätzliche Krankheit anfühlt, erhöht die Chancen, dass Betroffene durchhalten und wieder festen Boden unter den Füßen spüren.
Johanniskraut kurz und knapp:
- Wirksamkeit: Auf Augenhöhe mit synthetischen Präparaten – zumindest bei leichten bis mittleren Depressionen.
- Verträglichkeit: Nebenwirkungen meist kaum spürbar, keine messbare Gewichtszunahme oder gedämpftes sexuelles Empfinden.
- Erhältlichkeit: Apothekenpflichtig, stärkere Präparate sind verschreibungspflichtig und von der Krankenkasse erstattbar.
- Langzeiterfolg: Gute Verträglichkeit und Wirksamkeit können helfen, das Durchhalten nicht noch schwerer zu machen als nötig.
Wie immer gilt: Entscheidungen über die persönliche Behandlung sind ernsthafte Angelegenheiten für Mensch zu Mensch – nicht von Werbebroschüre zu Leser:in.
Die Untersuchung des King's College London unterstreicht ein altes Problem neu: Viele Antidepressiva können beträchtliche Nebenwirkungen verursachen, darunter Gewichtszunahme, Stoffwechselveränderungen und sexuelle Funktionsstörungen. Fast 40 Prozent der Patient:innen brechen synthetische Therapien vorzeitig ab – ein Befund, der beunruhigt und nach gut verträglichen Alternativen ruft. Johanniskrautextrakt, einst belächeltes Naturheilmittel, findet sich heute in wissenschaftlichen Leitlinien für die Therapie leichter bis mittelschwerer Depressionen u.a. wegen seiner vergleichbaren Wirksamkeit und besseren Verträglichkeit – wobei für eine klinisch sinnvolle Anwendung ein standardisiertes, hochdosiertes Präparat nötig ist. Zugleich wächst in der medizinischen Debatte das Bewusstsein dafür, dass eine gemeinsame, langfristige Therapieplanung mit dem Patienten – und nicht gegen ihn – das A und O ist. In jüngsten Medienberichten und aktuellen Forschungsnews werden auch andere Aspekte diskutiert: etwa geschlechtsspezifische Unterschiede bei Nebenwirkungen (Spiegel Online) oder die gesellschaftlichen Auswirkungen einer hohen Zahl an Depressionserkrankungen; außerdem stützen aktuelle Empfehlungen der NVL weiterhin die evidenzbasierte Rolle von Johanniskraut als Apothekenpräparat für bestimmte Patientengruppen. Zusätzlich diskutiert wird die Frage, inwiefern neue digitale Angebote und personalisierte Therapieansätze helfen könnten, die Nebenwirkungen synthetischer Medikamente besser abzufangen oder Therapietreue zu fördern.