Ukrainischer Präsidentenberater nach Korruptionsdurchsuchung zurückgetreten

Nach einer überraschenden Durchsuchung durch Anti-Korruptionsbehörden hat Andrij Jermak, einer der wichtigsten Vertrauten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, seinen Posten geräumt.

heute 16:45 Uhr | 17 mal gelesen

Am Freitagnachmittag verkündete Präsident Selenskyj den Rücktritt seines Stabschefs Andrij Jermak – ein Name, der, nicht nur in Kiewer Korridoren, fast synonym mit Einfluss und Macht war. Jermak hatte erst vor Kurzem hochkarätige Verhandlungen mit den USA in Genf geleitet und galt als unentbehrliche Figur im ukrainischen Machtgefüge. Zur Durchsuchung – ein Ereignis, das in der politischen Elite des Landes in diesen Tagen wie ein Donnerschlag wirkte – äußerte sich Jermak nur knapp: Er kooperiere uneingeschränkt, ließ vollständigen Zugang zu seiner Wohnung zu. Auch seine Anwälte waren sofort zur Stelle, um sämtliche Schritte der Ermittler zu begleiten. Das Nationale Anti-Korruptionsbüro (NABU) sowie die spezialisierte Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft (SAPO) führten die Razzia durch, deren genauer Anlass seltsam im Dunkeln bleibt. Interessant ist der zeitliche Zusammenhang: Erst vor etwa zwei Wochen gab die Regierung eine breit angelegte Untersuchung wegen Korruptionsverdachts rund um die stark angegriffene Energieinfrastruktur der Ukraine bekannt. Ob Jermaks Fall nun Teil einer erneuten oder erweiterten Aufarbeitung dieser Affäre ist, bleibt erstmal Spekulation – wie so oft in diesem nervösen und undurchsichtigen politischen Klima.

Andrij Jermak, der bisherige Stabschef und enge Vertraute von Präsident Selenskyj, ist überraschend nach einer Hausdurchsuchung durch Anti-Korruptionsbehörden zurückgetreten. Die Ermittlungen richten sich offenbar gegen ein bisher nicht offengelegtes Korruptionssystem, das möglicherweise mit jüngsten Untersuchungen im Energiesektor der Ukraine zusammenhängen könnte. Jermak zeigte sich nach außen hin kooperativ, während die ukrainischen Behörden, trotz internationaler Beobachtung, bislang keine genauen Details zu den Vorwürfen publik gemacht haben. In den letzten Tagen herrscht in der Ukraine eine deutlich angespanntere Stimmung – vor allem, weil der Kampf gegen Korruption sowohl innenpolitisch als auch für die internationale Unterstützung lebenswichtig geworden ist. Medien berichten, dass der Schritt, so unangenehm und überraschend er für Kiew selbst war, als Signal für neue Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit im Kampf gegen Korruption gelesen werden könne. Die Rolle der westlichen Partner spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn Hilfsgelder fließen oft an Bedingungen wie transparente Regierungsführung und Reformen.

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