Drehschluss beim SWR-Krimi 'Chamäleon': Rätselhafte Familiengeschichte trifft Coming-of-Age

Baden-Baden – Zwei Jugendliche, ein schockierender Todesfall und viele offene Fragen: Im neuen SWR-Krimi 'Chamäleon' (Arbeitstitel) begeben sich Zwillinge nach dem Tod ihres Vaters auf die Suche nach der Wahrheit. Autor Frédéric Hambalek und Regisseur Dustin Loose lassen Hintergründe und Gefühle verschwimmen, wenn Schein und Sein in einer Familiengeschichte aufeinanderprallen. In den Hauptrollen überzeugen Mariella Aumann und Philip Günsch; zu sehen sind außerdem Fabian Hinrichs, Kim Riedle und andere. Das Filmprojekt, getragen von Constantin Film für den SWR, ist abgedreht.

heute 17:44 Uhr | 17 mal gelesen

Eine Nacht, ein Jubiläum – und dann ist alles anders: Für die siebzehnjährigen Zwillinge Mia und Jakob ist der Tod ihres Vaters ein Schock, der weit über das bloße Vermissen hinausgeht. Offiziell ist es Suizid, doch die Jugendlichen trauen der Sache nicht – zu sauber, zu plötzlich das Polizeiergebnis. Anders als ihre Mutter wollen sie sich nicht mit dem Naheliegenden abfinden. Ausgerechnet vorige Nachforschungen des Kommissars Kramer zum Verschwinden einer Tante haben ihnen eingebläut, dass sich Abgründe oft direkt hinter vertrauten Gesichtern auftun können. Jetzt fühlt sich Familie verdächtig eng an und jeder ist verdächtig. Die Zwillinge graben tiefer: Onkel, Tante, allerlei Anhang – plötzlich kochen verborgene Hoffnungen, Verletzungen und alte Geschichten hoch, an denen man sich als junger Mensch auch schon mal die Finger verbrennen kann. Manche Antworten tun weh, andere werfen erst recht Fragen auf und über allem bleibt die Unsicherheit: Bleibt wirklich irgendetwas, wie es schien? Das ganze Team – Produzentin Sophie von Uslar, Producerin Corina Röttger, Kameramann Clemens Baumeister, Editorin Anna-Kristin Nekarda, Szenenbildner Tim Pannen, Kostümbildnerin Silke Sommer und Casting-Leiterin Karimah El-Giamal – hat den komplizierten Stoff gestemmt, betreut von Redakteurin Katharina Dufner. Ausstrahlung: angepeilt ab Herbst 2026.

Im Mittelpunkt von 'Chamäleon' stehen zwei Teenager, die nach dem rätselhaften Tod ihres Vaters gegen Widerstände in der eigenen Familie recherchieren – getrieben von Zweifel und Unruhe, die jedes Gespräch um eine neue Nuance bereichern. Dabei verwebt der Film Coming-of-Age-Elemente mit Krimi-Spannung und stellt die psychologischen Folgen von Traumata ins Zentrum: Misstrauen, Schuld und das Bedürfnis, die eigene Erinnerung zu verstehen. Besonders aktuell wirkt der Stoff vor dem Hintergrund heutiger Debatten um psychische Gesundheit und familiäre Geheimnisse – Themen, die auch außerhalb der Leinwand viele beschäftigen. Neuere Berichte aus den letzten 48 Stunden betonen zudem die Bedeutung von sicheren Gesprächsräumen für Jugendliche bei traumatischen Verlusten, sowohl in Medien als auch in sozialen Strukturen (siehe taz.de und zeit.de). Außerdem wurde jüngst in der Süddeutschen Zeitung diskutiert, wie der deutsche Fernsehkrimi sich wandelt und stärker komplexe Familiengeschichten aufgreift – eine Entwicklung, in die 'Chamäleon' sich nahtlos einreiht.

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