Manchmal ist es erstaunlich, wie schnell politische Schutzwälle ins Wanken geraten können. Die letzten Äußerungen aus verschiedenen Wirtschaftsverbänden – man müsse die sogenannte Brandmauer gegen die AfD überdenken – treffen bei Mona Neubaur auf harsche Kritik. Sie redet nicht drumherum: Das Unterstreichen gemeinsamer Interessen mit rechtspopulistischen Strömungen sei ein fataler Irrweg. "Wer heute auch nur vage in Richtung Schulterschluss mit der Rechten denkt, setzt all das aufs Spiel, wovon unsere Betriebe leben", ließ sie gegenüber der Rheinischen Post verlauten. Märkte, betonte sie weiter, brauchen ein Grundvertrauen in die Demokratie.
Ihre Position ist klar: Wirtschaftliche Stärke lebt nicht vom Kuschelkurs mit autoritären Akteuren, sondern von Rechtsstaatlichkeit, Offenheit und einer Innovationskultur, die auf gegenseitigem Respekt fußt. Vielleicht ist es eine Botschaft, die längst bekannt sein sollte – aber gerade in unruhigen Zeiten wiederholt sie sich offenbar nicht oft genug. Unternehmerinnen und Unternehmer, die traditionell Werte wie Verlässlichkeit und Verantwortung hochhalten, müssten wissen, dass jede Flirtbewegung Richtung Extremismus keine Rendite, sondern ein Fass voller Risiken bedeutet. Und eventuell – das nur am Rande – ist es an der Zeit, dass das in den Gremien und Verbandsfluren mal wieder ausgesprochen wird, auch wenn es unbequem ist.
Mona Neubaur warnt eindringlich davor, dass wirtschaftliche Interessensvertretungen die Distanz zur AfD aufgeben oder auch nur abschwächen. Sie unterstreicht, dass eine stabile, zukunftsfähige Wirtschaft auf demokratischen Werten, Rechtsstaatlichkeit und Vertrauen in offene Märkte fußt – eine Annäherung an rechtsextreme Positionen untergräbt genau das. In aktuellen Debatten zeigt sich ein wachsender Druck auf Wirtschaftsverbände, angesichts polarisierten Klimas klare Kante zu zeigen; zugleich gibt es vereinzelt Stimmen, die Überlegungen für politische Zusammenarbeit am rechten Rand anstellen –, teils mit dem Kalkül, damit auf kurzfristige Problemlösungen zu setzen. Experten und politische Beobachter weisen darauf hin, dass Unternehmen, deren Attraktivität auf einem offenen Investitions- und Exportklima beruht, in autoritären und ausgrenzenden Szenarien massiven Schaden nehmen könnten. In der öffentlichen Wahrnehmung mehren sich daher die Appelle von Wirtschaftsführenden, Politik und Gesellschaft, keine Experimente mit antidemokratischen Kräften zu wagen. Laut Recherchen führender Medien ist das Thema nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern bundesweit hochbrisant, und wird vor allem mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen und die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Deutschlands intensiv debattiert.