Es wirkt fast schon wie ein Déjà-vu der Geschichte: Wirtschaftsvertreter, die mit rechten Kräften kokettieren. Verdi-Chef Frank Werneke hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Bereits seit einiger Zeit, sagt er, rücke der Verband der Familienunternehmer unter Ostermann ‚immer weiter nach rechts‘. Jetzt sei sogar eine Grenze überschritten. Dabei reicht Werneke tief in die deutsche Geschichte – er erinnert ans legendäre Treffen vom 20. Februar 1933: Hitler und die Industrie. Ein Moment, der, so Werneke, zum Ende der Weimarer Demokratie beitrug. Es ist ein mahnender, fast schon hilflos wirkender Ruf: Bloß nicht dieselben Fehler noch einmal. Angestoßen hatte die aktuelle Welle der Kritik, dass die Familienunternehmer erstmals AfD-Vertreter zu einem parlamentarischen Abend eingeladen hatten. "Irritierend" nennt Werneke das und wünscht sich klare Kante der Wirtschaft gegen Rechts. Es geht um mehr als Symbolik – er sieht Loyalitätsfragen, Zusammenhalt in Europa und die Zukunft des Standortes Deutschland in Gefahr. Auch Anja Piel vom DGB warnt: Wer die Brandmauer abreiße, riskiere Demokratie und Ansehen des Landes. Gerade im Gesundheitswesen, so befürchtet sie, hätte eine von der AfD geführte Abschottung unmittelbare Folgen: weniger funktionsfähige Krankenhäuser, weniger Pflege. Ihr Appell ist eindeutig: Unternehmen müssen sich klar gegen Extremismus stellen – die vergangenen Jahrzehnte der Aufarbeitung seien Mahnung genug.
Frank Werneke, Vorsitzender der Gewerkschaft Verdi, kritisiert den Unternehmerverband 'Die Familienunternehmer' wegen deren offener Annäherung an die AfD und warnt dabei mit einem drastischen historischen Vergleich davor, alle Lehren aus der NS-Zeit über Bord zu werfen. Die Debatte ist entfacht, nachdem der Verband erstmals AfD-Vertreter zu einer Veranstaltung eingeladen hatte; Gewerkschaftsvertreter wie Anja Piel betonen die besondere Verantwortung der Wirtschaft gegenüber Demokratie und Geschichte. Inzwischen wächst der Druck auf den Verband, sich deutlich von rechten Positionen und der AfD zu distanzieren, um die gesellschaftliche Brandmauer zu wahren; Parallel dazu berichten zahlreiche Medien über eine verstärkte öffentliche und politische Polarisierung in Deutschland, wie z.B. die FAZ über die Kontroversen im Parteienumfeld und die SZ über die gesellschaftliche Empörung und Forderungen nach klarer Abgrenzung (Stand: 13.06.2024).