Cloud-Services: Jede zweite Firma zahlt – doch Unterschiede bleiben

Rund die Hälfte aller deutschen Unternehmen mit mehr als neun Mitarbeitenden setzt im Jahr 2025 auf kostenpflichtige Cloud-Lösungen, wie nun offiziell bestätigt wurde.

heute 08:19 Uhr | 51 mal gelesen

Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, die belegen, was viele schon aus dem Bauch heraus geahnt haben: Der Einsatz von Cloud-Diensten ist in deutschen Unternehmen angekommen, aber zugleich ist eine ordentliche Schieflage zu beobachten. Großunternehmen (ab 250 Beschäftigten) greifen mit satten 86 Prozent auf Cloud-Services zurück – fast schon selbstverständlich. Bei mittleren Betrieben (50 bis 249 Mitarbeitende) sind es immerhin 65 Prozent. Und bei kleineren, die doch eigentlich besonders von Flexibilität profitieren könnten? Nur knapp über die Hälfte, gerade einmal 51 Prozent, wagen das digitale Abenteuer. Interessant ist auch, dass nicht jede Branche gleich ticken will: Vor allem die IT-nahen Bereiche, allen voran Information und Kommunikation, setzen mit 88 Prozent auf Cloud-Lösungen. Anders sieht es im Gastgewerbe (bei nicht mal jedem zweiten Unternehmen) und in Logistikberufen (nicht mal 43 Prozent) aus. Und wofür nutzen Unternehmen die Cloud überhaupt? Meist für E-Mails – das überrascht niemanden. Die Datenspeicherung folgt auf dem Fuß, und auch Office-Anwendungen sind beliebt. Ganz anders dagegen spezialisierte Anwendungen wie ERP- oder CRM-Programme: Nur rund ein Viertel der Firmen in der Cloud setzen darauf. Der Schluss drängt sich auf: Zwischen Pioniergeist und digitaler Zurückhaltung bleibt die Cloud hierzulande weiterhin eine Frage der Größe und Branche. Und vielleicht auch des Mutes.

Etwas überraschend, aber doch typisch für die deutsche Unternehmenslandschaft: Cloud-Services stoßen auf viel Bereitschaft, besonders in großen Firmen und Technologie-lastigen Branchen, aber es bleibt Zurückhaltung – speziell bei kleinen Unternehmen und im Dienstleistungssektor. Gründe hierfür sind laut Bitkom häufig Sicherheitsbedenken, Fachkräftemangel sowie fehlendes IT-Budget, wie etwa tagesschau.de unlängst analysierte. Neuere Cloud-Trends, wie etwa hybride und Multi-Cloud-Lösungen, gewinnen langsam an Bedeutung, doch vielfach fehlen Standards und einheitliche Prozesse, was insbesondere mittelständische Betriebe zögern lässt. Zuletzt berichtete Heise, dass strenge Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO nicht nur ein Hemmnis, sondern in Einzelfällen sogar Innovationsbremse sind. Insgesamt bleibt der Cloud-Markt in Bewegung, große Anbieter wie AWS, Microsoft und Google sehen trotzdem weiter Wachstumschancen auf dem deutschen Markt.

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