Filmikone Udo Kier mit 81 Jahren verstorben

Der exzentrische Schauspieler Udo Kier, der dem internationalen Kino jahrzehntelang seinen eigenwilligen Stempel aufdrückte, ist von uns gegangen. Wie Variety am Montag meldete, starb der gebürtige Kölner am Sonntag im Alter von 81 Jahren – das bestätigte sein Lebenspartner.

heute 07:37 Uhr | 50 mal gelesen

Seit den wilden 1960er-Jahren war Udo Kier aus dem Filmgeschäft kaum wegzudenken – beeindruckende mehr als 270 Filme und Serien zieren seine Vita. Kaum ein anderer deutscher Schauspieler reüssierte so schillernd im Independent- und Arthouse-Bereich, oft mit Rollen irgendwo zwischen Dämon und Dandy. Seine Präsenz reichte von Schrulligem bis zu Unheimlichem; viele seiner Nebenrollen hatten das gewisse Flackern, das in Erinnerung bleibt. Mit Regiegrößen wie Fassbinder, Herzog, Lars von Trier oder Dario Argento stand er gleich mehrfach am Set – eine Art Chamäleon, das sich widerspruchslos in eigenwillige Werke fügte und so einen ganz speziellen Typus Schauspiel begründete. Geradezu ironisch: Bis zuletzt blieb er rastlos, zuletzt etwa noch in "The Secret Agent" (eine brasilianische Produktion mit Oscar-Ambitionen) auch auf hiesigen Leinwänden.

Udo Kier, der mit einer imposanten Wandelbarkeit Generationen von Cineast:innen prägte, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Mit seiner Fähigkeit, auch in kleineren Rollen Grandezza zu entfalten, wurde er besonders im Arthouse-Kosmos zur Legende. Was viele nicht wissen: Kier war immer auch Grenzgänger zwischen Kultfilm und Mainstream, spielte Villains in Hollywoodthrillern, und kehrte trotz internationaler Karriere stets nach Köln zurück. In Interviews zeigte sich Kier oft als jemand, der mit seinem eigenen, eigenwilligen Humor auf die Welt blickte. Laut Medienberichten war er bis in seine letzten Tage hinein kreativ und schauspielerisch aktiv – ein echter Unermüdlicher auf der Leinwand. Ergänzende Information laut taz: Kiers Tod wurde weltweit betrauert, besonders seine letzten Rollen zeugen von der Vielseitigkeit seines Spätwerks. In letzter Zeit war er zudem Sprachrohr für queere Themen im Film. Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor: Kier galt als Meister der Nebenrolle – ein Schauspieler, der durch seine bloße Anwesenheit das Tempo eines Films verändern konnte. Spiegel Online berichtet: Kiers Zusammenarbeit mit visionären Regisseuren brachte ihm Kultstatus bei Filmfans ein. Oft wurde er als "Enfant terrible" der deutsch-internationalen Kinoszene beschrieben.

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