Turbulenzen bei VW: Niedersachsen hält an Vorstandschef Oliver Blume fest

Trotz massiver Herausforderungen bei Volkswagen zeigt das Land Niedersachsen Rückendeckung für Oliver Blume, den amtierenden Vorstandsvorsitzenden.

heute 06:04 Uhr | 53 mal gelesen

Grant Hendrik Tonne, Wirtschafts- und Verkehrsminister in Niedersachsen, äußerte sich bewusst zurückhaltend zur aktuellen Diskussion um die Führungsspitze von VW. Direkt einmischen wolle er sich nicht, so Tonne laut Aussagen an den 'Tagesspiegel Background', aber eine realistische Sichtweise sei ihm wichtig: 'Wir sollten nicht so tun, als wäre alles in bester Ordnung.' Trotzdem überzeugt er sich: Andere Wege oder Personalwechsel führen nicht automatisch zu besseren Lösungen – im Gegenteil, gerade in unsicheren Zeiten sei Kontinuität gefragt, so seine Überzeugung. Mit zwei Aufsichtsratssitzen und 20 Prozent Stimmanteil bleibt das Land Niedersachsen ein entscheidender Faktor im Unternehmen. Tonne glaubt weiterhin an Volkswagen: Die Strategie in Richtung Elektromobilität sei richtig, wenn auch der Wandel schmerzlich langsam vorangehe. Noch ist die Gruppe nicht am Ziel, doch Tonne sieht den möglichen Umschwung am Horizont. Er betont die gemeinsame Verantwortung: 'Wir wollen VW nach vorn bringen – das eint uns alle.' Neben der VW-Debatte richtete der Minister einen Seitenhieb an den Bund: Die zugesagten Ausgaben für Niedersachsens Verkehrsinfrastruktur dürften keinesfalls auf der Strecke bleiben. Seiner Meinung nach sei es unverständlich, wenn der Bundesverkehrsminister immer wieder die Hürden statt die Möglichkeiten betone – egal ob es um Straße, Schiene oder Wasserwege geht. 'Die Prioritäten müssen endlich klar gesetzt werden', fordert Tonne, 'baureife Projekte sollten jetzt starten.' Dass insbesondere beim Autobahnausbau mehr aus Berlin kommen muss, daran ließ er keinen Zweifel. Nicht das Problem, sondern konkrete Lösungen sollten im Vordergrund stehen.

Im Kern verteidigt Niedersachsen sein Vertrauen in Oliver Blume als VW-Chef, trotz der aktuellen Turbulenzen im Konzern: Personaldebatten lenken aus Sicht des Landes nicht ab, sondern schaffen gerade jetzt dringend benötigte Stabilität. Den größtenteils verschlafenen Aufbruch zur Elektromobilität gesteht Tonne kritisch zu, betont aber auch Optimismus für den weiteren Wandel – vorausgesetzt, entschlossene Investitionen und politische Rückendeckung bleiben erhalten. Er nimmt die Bundesregierung in die Pflicht, bei Infrastrukturhandlungen wie versprochen zu liefern, um das wirtschaftliche und industrielle Umfeld in Niedersachsen zu stärken. Erweiterte Recherche zeigt: Die Lage bei VW bleibt angespannt angesichts wirtschaftlicher Risiken, schwächelnder E-Auto-Nachfrage sowie globaler Konkurrenz, und der Konzern steht angesichts neuer Herausforderungen wie geopolitischen Krisen und Lieferkettenproblemen zusätzlich unter Druck. Kürzlich hat der Aufsichtsrat laut Süddeutscher Zeitung ein klares Bekenntnis zu Blume formuliert – trotz öffentlicher Kritik und Forderungen nach schnellen Veränderungen im Management. Gleichzeitig gibt es innerhalb der Bundesregierung laut FAZ erneut Diskussionen hinsichtlich notwendiger Fördermaßnahmen für den Wandel in der Autoindustrie, da das aktuelle Investitionsklima und die konjunkturelle Schwäche die Branche insgesamt in Unsicherheit versetzt.

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