Kunst, Raum und Aufbruch: Die ARTfair Innsbruck 2025 rückt Skulptur und Performance in den Fokus

Innsbruck – Der Countdown läuft: Die 29. ARTfair Innsbruck öffnet vom 24. bis 26. Oktober 2025 ihre Tore in der Olympiaworld und stellt diesmal Skulpturen ins Rampenlicht. Dank neuer Hallenaufteilung bekommen dreidimensionale Arbeiten endlich den Raum, den sie verdienen – spektakuläre Dimensionen, verblüffende Sichtachsen inklusive. Zusätzlich sorgt eine ethische Performance für Diskussionen und Gänsehaut – zweimal täglich mitten im Messegeschehen.

heute 18:08 Uhr | 32 mal gelesen

Innsbruck steht kurz davor, zum Magnet für Kunstbegeisterte zu werden: Die ARTfair Innsbruck, seit Jahrzehnten eine feste Größe der Szene, setzt 2025 ein deutliches Zeichen für Skulptur und Performance. Die Umbauarbeiten an der Messehalle sind mehr als nur eine kosmetische Maßnahme – es geht darum, Skulpturen so zu präsentieren, dass sie wirklich im Raum atmen können. Plötzlich heißt es: Abstand, Dialog, Gesamtwirkung – statt Gedränge und Enge. Wer schon mal auf einer Messe zwischen wackeligen Sockeln und fragilen Projekten herumgeeiert ist, wird diese neue Freiheit zu schätzen wissen. Vier Künstler aus Österreich – Peter Schneeberger, Philomena Pichler, James Middleton und Patrizia Karg – stehen sinnbildlich für die Bandbreite, die heute in der Skulptur möglich ist: von Schneebergers spannungsgeladenen Materialkombinationen über Pichlers fast schwerelose Formfindungen bis zu Kargs farbknalligen Energieschüben. Middleton wiederum behandelt den Raum selbst wie eine Plastilinmasse, formt Dialoge zwischen Werk und Umgebung. Abseits davon zeigen Künstlerinnen wie Renate Polzer und Herbert Saller aus Deutschland sowie der lokale Winfried Platzgummer ihre Handschriften. Fast im Verborgenen – aber umso provokanter – gibt es täglich die Performance "Unnützes Leben" von Alois LUI Gmeiner zu erleben: ein theatralisches, multimediales Mahnmal rund um die NS-Kindereuthanasie. Da wird nicht beschönigt – sondern erinnert, diskutiert, vielleicht sogar gestritten. Ganz im Zeitgeist: KI trifft Kunst. S. Myselles Projekt "Schiele's Ghost" ist eben kein Staubfänger, sondern experimentiert mit über 400 Werken Egon Schieles, die von künstlicher Intelligenz zu neuen Bildern verarbeitet werden. Wer ist hier Urheber, wer Zuschauer? Auch das Duo adhocrates collective (Kathi Macheiner und Lilo Krebernik) versucht, analoge Skizzen und KI-generierte Elemente zu verschmelzen – am Ende bleibt jedes Werk ein Unikat, eine Momentaufnahme zwischen Mensch und Maschine. Die Geschichte der Skulptur? Vom Faustkeil der Steinzeit bis hin zu lichtdurchfluteten Contemporary Galleries heute hat sich die Dreidimensionalität immer wieder neu erfunden. Jetzt, mit solchen Präsentationsmöglichkeiten, kehrt sie zum Ursprung zurück – und bleibt doch auf der Höhe der Zeit. Wer das Spektakel live will: 24. bis 26. Oktober, jeweils 11 bis 19 Uhr, Olympiaworld. Tickets gibt's für 15 Euro (drei Tage, Flat Rate), Studierende haben am 25.10. für 3 Euro Eintritt und fahren gratis mit den Öffis. Für weitere Details, Pressebilder oder Kontakte steht die Website der ARTfair bereit.

Die ARTfair Innsbruck 2025 steht als Synonym für ein neues Raumverständnis in der Kunstpräsentation: Skulpturen und Performance erhalten einen aufsehenerregenden, großzügigen Auftritt. Neben namhaften österreichischen und deutschen Künstlern bringt das Messeformat aktuelle Diskurse zu Ethik, Künstlicher Intelligenz und Erinnerungskultur ein – besonders markant durch Alois LUI Gmeiners tägliche Performance gegen das Vergessen der NS-Kindereuthanasie. Neu in diesem Jahr: Digitalisierung und KI mischen mit, zeigen das kreative Potenzial jenseits klassischer Werkzeuge, was auch thematisch bei anderen aktuellen Kunstmessen zu beobachten ist. Ergänzende Recherche: Die internationale Kunstwelt richtet derzeit verstärkt den Blick auf die Schnittstelle zwischen Technologie und Kunst. Viele deutsche Kulturportale berichten über die fortschreitende Einbindung von KI in die bildende Kunst, die Debatte um Urheberschaft und Authentizität spitzt sich zu. Auch bei Messen und Festivals im deutschsprachigen Raum zeigt sich ein verstärktes Engagement für soziale und politische Themen in der Kunst – beispielsweise durch Performances, Diskussionsformate und hybride Präsentationsformen. Die Rolle der Erinnerungskultur, wie sie in Innsbruck pointiert vermittelt wird, ist auch Gegenstand aktueller Kunsthistorik-Debatten und öffentlicher Ausstellungen. Gleichzeitig wird die Digitalisierung der Kunstvermittlung als zukunftsweisender Trend herausgestellt.

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