Kunstfälscher im Rampenlicht: Die irrwitzige Verfolgung des Giacometti-Fälschers Driessen

Ab dem 19. November 2025 werden Krimi-Fans in der ARD-Mediathek Zeugen einer wahren Geschichte aus der Schattenwelt der Kunstszene: 'Millionen Fake – Jagd auf die Kunstfälscher' gibt Einblick in ein gigantisches Betrugsnetz und beleuchtet den spektakulären Fall von Robert Driessen, der in ganz Europa mit nachgemachten Skulpturen von Giacometti einen gigantischen Betrug inszenierte.

heute 12:37 Uhr | 21 mal gelesen

Ein unscheinbarer Fund im Jahr 2009 – dreizehn Statuen, die angeblich von Alberto Giacometti stammten – reißt eine Lücke ins Herz des Kunstmarkts. Die Ermittler in Stuttgart wittern erstmal nichts als Betrugsversuch, doch bald entpuppt sich dahinter eine Art labyrinthisches Fälschersyndikat. Die Spuren fächern sich über Grenzen hinweg, von schicken Kölner Salons bis nach Bangkok, wo Robert Driessen aus dem Schatten agiert. Regisseur Stefano Strocchi setzt auf die Perspektiven der Beteiligten; seien es Ermittler, der verschlagene Exil-Fälscher oder ein zwielichtiger Pseudograf, – alles klingt so fantastisch, dass man fast vergisst, dass es Realität ist. Die Miniserie will mehr als rekapitulieren: Sie lässt nervöse Stimmen, intensive Rückblicke und selbstironische Randbemerkungen zu Wort kommen. Im Zentrum stehen drei Episoden: Zuerst die fahndende Routine und ihr allmähliches Auseinanderfransen. Dann wird die Geschichte zur Farce: Falsche Adelstitel, Kofferraumverkäufe und dubiose Deals in Luxushotels. Zuletzt, ganz klassisch, ein Showdown: Nervenkitzel unterm Hoteldach und eine Festnahme, aber auch ein Entkommen. Driessen selbst bleibt bis zuletzt ambivalent – teilweise Opfer seiner eigenen Eitelkeit. Das Ganze gipfelt in einer festlichen Premiere am 18. November im Museum Ludwig, inklusive Regisseur, Ermittlerin, Museumskuratorin: Diskussionsstoff dürfte genug vorhanden sein. Wer Lust auf mehr hat, kann ab Dezember in die nächste Staffel „Kunstverbrechen“ (Podcast) abtauchen – Interviews, Hintergründe, szenische Deep-Dives. Und ja, Bilder gibt es natürlich ebenfalls online. Fast grotesk, wie leichtgläubig bisweilen der Kunstmarkt agierte – wie viele bestens gekleidete Auktionshäuser Driessen auf den Leim gingen! Bleibt die Frage: Kann man Kunst überhaupt noch von Fälschung unterscheiden, wenn Gier und Eitelkeit den Blick trüben?

Die bevorstehende True-Crime-Serie „Millionen Fake – Jagd auf die Kunstfälscher“ widmet sich dem berüchtigten Fall Robert Driessen, der mit authentisch wirkenden Giacometti-Repliken Millionen erwirtschaftete und internationale Ermittler in Atem hielt. Die Produktion agiert an der Schnittstelle von Thriller und Doku, während aktuelle Medienberichte (wie aus der FAZ und von der Süddeutschen) einen generell wachsenden Kunstfälschermarkt in Europa beobachten – verschärft durch technische Innovationen wie KI-basierte Täuschungen und digitale Echtheitszertifikate. Zeitgleich wird berichtet, dass Museen und Auktionshäuser zunehmend in Fachleute, Wissenschaft und digitale Vernetzung investieren, um Fälschungen vorzubeugen, da Fälscher ihre Methoden im Windschatten neuer Technologien stetig weiterentwickeln.

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