Audi ist angesichts neuer US-Einfuhrzölle erheblich unter Druck geraten, da das Unternehmen als einziger deutscher Premiumhersteller keine Fertigungsstätte in den Vereinigten Staaten betreibt. Dadurch müssen alle Einfuhren mit Zöllen belegt werden, die direkt auf die Unternehmensgewinne durchschlagen, zumal eine Weitergabe der Kosten an den Endkunden bislang nicht stattgefunden hat. Der Vorstand sondiert daher in Gesprächen mit der US-Regierung, ob geplante Investitionen in den USA – wie etwa der Bau eines Werkes – bei den Zöllen angerechnet werden könnten, doch eine Entscheidung dazu steht noch aus. Die deutsche Automobilindustrie wird derzeit von einer global schwierigen Konjunktur und sich rapide verändernden Rahmenbedingungen betroffen. Nach aktuellen Medienberichten spitzt sich die Situation für deutsche Autobauer in den USA insbesondere wegen drohender zusätzlicher Zölle weiter zu. Laut Branchenanalysten stehen weitere Handelskonflikte und die Auswirkungen geopolitischer Risiken für 2024 auf der Agenda der Unternehmen. Während Mercedes und BMW bei US-Herstellern Produktionsanlagen etabliert haben und so Zollkosten sparen, steht Audi nun vor der schwierigen Entscheidung über Millionen-Investitionen ins US-Geschäft.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Auf Spiegel Online wird berichtet, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und der EU für deutsche Autohersteller weiter zuspitzt. Die Unsicherheit über mögliche neue Strafzölle auf europäische Fahrzeuge lässt Investitionen zögern und bringt insbesondere Automarken ohne US-Werke in Zugzwang. Autobauer wie Audi stehen unter Handlungsdruck, ihre Strategie für den US-Markt neu zu justieren. Quelle: Spiegel Online
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hebt hervor, dass Diskussionen zwischen deutschen Automobilkonzernen und US-Behörden über zukünftige Investitionen und Zollregelungen weiter anhalten. Insbesondere bei Audi wird überlegt, ein eigenes Werk zu errichten, um den andauernden Zollproblemen zu begegnen, doch Unsicherheiten bei politischen Rahmenbedingungen erschweren eine schnelle Entscheidungsfindung. Die Situation bleibt für deutsche Hersteller angespannt, da die Zukunft der US-Einfuhrzölle derzeit offen ist. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Laut Süddeutscher Zeitung prüfen mehrere deutsche Autobauer Notfallpläne bezüglich weiterer Zollerhöhungen auf dem US-Markt. Während BMW und Mercedes durch eigene Produktionsstätten in den USA abgesichert sind, bleibt Audi auf externe Produktion angewiesen und ist somit deutlich stärker von potenziellen Zöllen betroffen. Die ökonomischen Risiken für Audi und andere nicht lokalisierte Hersteller werden als erheblich eingeschätzt. Quelle: Süddeutsche Zeitung