Der EU-Biotech-Act will neue Wachstumsimpulse für den europäischen Biotechnologiesektor setzen und unter anderem den Patentschutz für in Europa entwickelte Medikamente verlängern sowie bessere Investitionsanreize schaffen. Während die Industrie Zuversicht signalisiert, machen gleichzeitig Warnungen vor anhaltendem Preisdruck, etwa durch automatische Substitution bei Biosimilars, die Runde. Ganz neu ist, dass gezielte Finanzierungsprogramme und sogar Tierarzneimittel berücksichtigt werden – Experten sehen darin eine Chance, Europas Position international zu stärken, vorausgesetzt, die Umsetzung erfolgt konsequent und zügig. Recherchen zeigen, dass die Debatte um die Stärkung der Innovationskraft europäischer Biotechnologie in praktisch allen großen Nachrichtenportalen aktuell diskutiert wird: Laut der Süddeutschen Zeitung unterstreicht der Vorschlag die Notwendigkeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit insbesondere angesichts globaler Unsicherheiten zu fördern; Forscher und Unternehmen begrüßen die Gesetzesinitiative, warnen aber vor zu viel Bürokratie (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Ein Beitrag der Zeit beschreibt, wie der Biotech-Act dazu beitragen soll, Existenzgründungen und den Transfer neuer Medikamente aus der Forschung in den Markt zu beschleunigen; gleichzeitig gibt es Bedenken, dass soziale Ungleichheiten beim Zugang zu Therapien zementiert werden könnten (Quelle: ZEIT Online). Die FAZ berichtet, dass der aktuelle Gesetzentwurf ausdrücklich darauf abzielt, die Innovationslücke zwischen Europa und den USA/China zu schließen, verweist jedoch auf das hohe Risiko politischer Verwerfungen beim Gesetzgebungsprozess (etwa nationale Einzelinteressen oder Wahljahre), die den Fortschritt ausbremsen könnten (Quelle: FAZ).