Sprecher: Irgendwann – vielleicht nach dem zehnten Mal Müsli frühstücken oder weil der Kalender so gleichmäßig daherkommt – schleicht sich diese leise Vorhersehbarkeit ins Leben. Routine ist bequem, keine Frage. Und doch kann das schnell zu so einer dumpfen Trägheit werden. Muss aber nicht sein, findet Anne-Bärbel Köhle vom Apothekenmagazin 'Senioren Ratgeber':
O-Ton Anne-Bärbel Köhle: 'Premieren rütteln uns wach. Sie holen uns aus dem Trott, bringen unser Herz auf Trab und wecken den Blick für das Neue. Das ist nicht bloß gut fürs Gemüt, sondern hält den Kopf fit.'
Sprecher: Vielleicht kennt man das – irgendwann kommt das Gefühl, alles schon mal gesehen, gemacht, gedacht zu haben. Köhle mischt sich ein:
O-Ton Köhle: 'Gerade im Alter behaupten viele: Da war schon alles! Der erste Kuss, der erste Tag im Job, der erste Umzug… Aber das stimmt nicht ganz. Achtsamkeits-Coaches zum Beispiel schlagen vor, wirklich jeden Augenblick als einzigartig zu begreifen. Es gibt keinen Moment zweimal.'
Sprecher: Vielleicht ist der Gang zum Bäcker heute eine Premiere. Einfach mal die Ohrstöpsel rausnehmen und auf Zusammenspiel der Stadtklänge lauschen. Oder eine größere Sache wagen? Köhle gibt einen Anstoß:
O-Ton Köhle: 'Nur Mut! Einfach mal ausprobieren. Wer sich auf Neuheiten einlässt, gewinnt immer: Ob neue Leute, fremde Eindrücke, überraschende Begegnungen – das macht Spaß und hält aktiv.'
Abmoderation: Was bleibt? Neues zu erleben erfrischt, hält das Hirn beweglich und bringt den Glanz zurück in den Alltag. Da kann man fast neidisch auf die eigene Zukunft sein.
Weitere Impulse gibt’s beim 'Senioren Ratgeber'.
Menschen tendieren dazu, sich in Routinen einzurichten, je älter sie werden – was zwar für Sicherheit sorgt, aber oft auch den Alltag langweilig erscheinen lässt. Anne-Bärbel Köhle betont, wie wichtig es ist, auch im fortgeschrittenen Alter immer wieder Dinge zum ersten Mal zu erleben – und dabei die Perspektive zu wechseln, denn jede alltägliche Situation birgt das Potenzial für einen Neuanfang. Solche 'Premieren' fördern nicht nur die geistige Frische, sondern schenken auch Freude und das Gefühl von Lebendigkeit; aktuelle Umfragen und Studien bestätigen, dass gerade bewusste Achtsamkeit im Alltag nachweislich zur Zufriedenheit beiträgt.
Recherchen zeigen zudem: In der Altersforschung werden gezielte Herausforderungen – etwa ein neues Hobby oder soziales Engagement – als Mittel gegen Vereinsamung und Antriebslosigkeit empfohlen. Auch von psychologischer Seite rückt die Rolle von „Erstmaligkeiten“ stärker in den Fokus, etwa wenn es um Neuroplastizität und kognitive Gesundheit bis ins hohe Alter geht. Zahlreiche Beratungsportale und Ratgeber zeugen von wachsendem Interesse, etwa an Kursen für Lebenslanges Lernen, neue Sportarten oder ehrenamtlichem Engagement für Menschen ab 50.