Manchmal sind es die kleinen Prozentsätze, die große Wirkung zeigen: Laut Bundesfinanzministerium gingen im November die deutschen Steuereinnahmen um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Besonders frappierend – der Effekt ist vor allem der Umsatzsteuer geschuldet, die im Vergleich zum November 2024 deutlich geringer ausfiel. Insgesamt sanken deshalb die Gemeinschaftsteuern sogar um 1,7 Prozent. Doch das Bild ist nicht ganz so einheitlich: Während die Lohnsteuer nach Zuwächsen zuvor nun noch leicht anstieg (+2,6 Prozent), gab es bei der veranlagten Einkommensteuer ein Minus und die Körperschaftsteuer erlebte eine kleine Verbesserung. Bei den Bundessteuern waren es diesmal technische Prozesse – vor allem bei der Tabaksteuer, wo ein Kassenverschiebungseffekt für ein dickes Minus von 13,9 Prozent sorgte. Diese Einbuße, meint das Finanzministerium, dürfte sich im kommenden Monat aber wohl wieder ausgleichen. Und es gibt auch positive Ausreißer: Die Ländersteuern wuchsen deutlich um 7,8 Prozent, vor allem bei der Grunderwerbsteuer (+9,3 Prozent) und der Erbschaftsteuer (+6,4 Prozent). So wechselhaft kann das Steuerklima sein – fast ein bisschen wie das Wetter im November.
Deutschlands Steuereinnahmen verzeichneten im November einen Rückgang, der laut Bundesregierung hauptsächlich einem Basiseffekt bei der Umsatzsteuer zugeschrieben wird. Auch Experten wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung weisen darauf hin, dass die schwache Konjunktur, die Inflation und eine gewisse Kaufzurückhaltung der Verbraucher das Steueraufkommen zusätzlich bremsen. Zudem befürchten viele Ökonominnen und Ökonomen, dass schwankende Steuereinnahmen künftig häufiger werden könnten, da die wirtschaftliche Erholung langsamer verläuft als gehofft; währenddessen verweist das Finanzministerium darauf, dass technische Verschiebungen – wie zuletzt bei der Tabaksteuer – im Zeitverlauf oft gegenläufig ausgleichend wirken. Kurzum: Die Novemberzahlen liefern einen Fingerzeig darauf, wie fragil das Wachstum aktuell ist, und wie schnell vermeintliche Planungen durch äußere Einflüsse ins Wanken geraten können.