Österreichischer Smartphone-Hersteller emporia investiert Millionenbetrag ins EU-Energielabel

Neue EU-Richtlinien sollen für Handy-Käufer Klarheit über Energieverbrauch und Reparierbarkeit schaffen – doch besonders für heimische Mittelständler bedeuten sie enorme Herausforderungen.

heute 09:02 Uhr | 32 mal gelesen

Was bei Waschmaschinen längst zum Alltag gehört, hält nun auch bei Smartphones und Tablets Einzug: Das EU-Energielabel ist seit Sommer Pflicht. Eveline Pupeter, Chefin des österreichischen Herstellers emporia, spricht offen von einer Mammutaufgabe – zwei Millionen Euro zusätzliche Kosten haben die Linzer aufbringen müssen, um ihre Handys den neuen Vorgaben anzupassen. Klingt viel (ist es auch), doch Pupeter sieht darin kein reines Bürokratiemonster, sondern tatsächlich eine echte Chance: Wer jetzt sauber arbeitet, sei langfristig volkswirtschaftlich und ökologisch im Vorteil. Die neue Labelpflicht bewertet längst nicht mehr nur Energieeffizienz, sondern etwa, wie unkompliziert ein Display getauscht werden kann oder wie viele Ladezyklen der Akku mitmacht. Über einen QR-Code landet man als Käufer direkt im digitalen Produktdatenblatt – auch nicht schlecht im Dschungel der Handyvielfalt. Damit werden nicht nur die Big Player, sondern auch kleine Anbieter wie emporia gezwungen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen – etwas, das viele Konsumentinnen und Konsumenten ohnehin immer stärker verlangen. All das geht an die Substanz eines Mittelständlers, aber: "Es ist eine Investition, die uns hilft, europäisch wettbewerbsfähig zu bleiben – und vielleicht erinnern sich ja in ein paar Jahren noch mehr Hersteller daran, worum es einmal ging: Handys sollten uns lange begleiten, nicht möglichst schnell ersetzt werden."

Das neue EU-Energielabel für Smartphones verpflichtet Hersteller seit Sommer 2024 zur Offenlegung von Energieverbrauch, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit ihrer Geräte. Unternehmen wie emporia mussten dafür hohe Investitionen stemmen, sehen darin aber langfristig Vorteile im Wettbewerb, insbesondere gegenüber asiatischen und amerikanischen Anbietern. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von A bis G und enthält sogar einen QR-Code, der zu detaillierten Produktinfos führt – ein echter Fortschritt für bewussten Konsum. Zusatzinfo: Laut aktuellen Meldungen auf verschiedenen Nachrichtenportalen reagieren bestimmte Hersteller zurückhaltend auf die neuen Regelungen und kritisieren den gestiegenen bürokratischen Aufwand. Andere wiederum begrüßen die Entwicklung und sehen die Chancen für mehr Transparenz. Auch Verbraucherschützer heben hervor, dass die EU mit dem Energielabel einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen geplante Obsoleszenz und Umweltbelastung leistet. Außerdem zeigen aktuelle Umfragen (laut t3n und Zeit Online), dass Konsumenten verstärkt auf Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit achten – was dem Markt langfristig eine neue Dynamik verleihen könnte.

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