TeleVisionale 2025: ZDF schneidet mit sieben Preisen ab

Mainz – Am 5. Dezember 2025 hieß es bei der TeleVisionale in Weimar: Bühne frei für herausragende ZDF-Produktionen! Bei der Preisverleihung des Film- und Serienfestivals wurden gleich sechs Formate des Senders in sieben verschiedenen Kategorien gefeiert. Die Auszeichnungen vergaben jeweils unabhängige Fachjurys sowie Kinder-, Jugend- oder Studierendenjurys an die besten Werke des Jahres.

heute 21:01 Uhr | 21 mal gelesen

Wenn ein Fernsehabend beinahe zum Triumphzug wird: Das ZDF räumte bei der diesjährigen Ausgabe der TeleVisionale – Film- und Serienfestival Weimar – gehörig ab. Den renommierten Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sicherte sich "No Dogs Allowed" – ein preisgekröntes Drama um den 15-jährigen Gabo, dessen Suche nach Verstehen und Schutz in die Welt digitaler Foren führt. Sensibel, nahezu schmerzhaft ehrlich, zeichnet der Film ein Bild von Einsamkeit und Doppelleben. Die Auszeichnung als bestes junges Schauspielensemble ging an die Crew der Coming-of-Age-Serie "Chabos" – eine lakonische Reflexion über Freundschaft, Vergangenheitsbewältigung und jene unerwarteten Schatten, die Jugend Sünden so werfen können. Auch für die beste Debütregie wurden die "Chabos"-Macher Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch geehrt – und das sogar mit Etikett "herausragend", dotiert mit 7.500 Euro. Der Serienpreis der Studierenden-Jury 2025 wanderte an "Uncivilized". Die Serie stemmt sich gegen den Mainstream, beleuchtet Lebenspfade postmigrantischer Menschen in Deutschland über zwei Jahrzehnte – ein drastisches Stück Alltagsrealität, das trotz Stoffschwere fast beiläufig erzählt ist. In musikalischer Hinsicht glänzten Lorenz Dangel und Fabian Zeidler, die für ihre Komposition zur Hans Rosenthal-Biografie "Rosenthal" mit dem neu geschaffenen VFF FernsehfilmMusikPreis bedacht wurden. Dass auch Kinder kluge Urteile fällen, bewiesen sie bei der Wahl "Im Labyrinth der Lügen": Die animierte Serie stellt einen Zwölfjährigen im Ostberlin der Achtziger zwischen Trennung, Sehnsucht und einem System voller Unwahrheiten. Rückblickend bleibt hängen: Selbst Unterhaltung für Kinder kann aufwühlen – und Fragen nach Identität und Gerechtigkeit stellen. Der Publikumspreis wanderte an "Sterben für Beginner": ein skurril-warmes Drama, in dem ein Ex-Musikmanager, ein todkranker Freund und die drängende Endlichkeit den roten Faden spinnen. Nicht jede Prämierung sorgt für leisen Applaus: Manche Produktionen polarisieren, fordern die Zuschauer heraus, das Bekannte zu verlassen. Übrigens: Die TeleVisionale wird jährlich von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste gemeinsam mit 3sat in Weimar ausgerichtet – ein deutliches Bekenntnis zu Qualität, Vielfalt und zur Zukunft des deutschsprachigen Fernsehens. Neben den offiziellen Infos empfiehlt sich ein Streifzug ins ZDF-Streamingportal, um die ausgezeichneten Werke selbst zu entdecken.

Mit sieben Auszeichnungen hat das ZDF die TeleVisionale 2025 in Weimar dominiert, darunter Preise für Mut, Vielschichtigkeit und die Qualität von Ensembleleistung und Regie. Auffällig ist, wie sehr die prämierten Projekte den gesellschaftlichen Diskurs suchen: Ob sexuelle Identität, Migrationserfahrung, historische Lebensbrüche – Tabus werden aufgebrochen, Narrative geändert. In der aktuellen Medienberichterstattung werden solche Entwicklungen analysiert: So diskutiert zum Beispiel die "Süddeutsche Zeitung" die steigende Bedeutung von Diversität und gesellschaftlicher Vielschichtigkeit im deutschen Fernsehen (Quelle: [Süddeutsche](https://www.sueddeutsche.de)), während die "Zeit" auf neue, ungewöhnliche Erzählperspektiven und das Hinterfragen klassischer Familienmodelle eingeht (Quelle: [ZEIT](https://www.zeit.de)). Parallel meldet der "Spiegel" einen wachsenden Zuspruch für Streaming-Produktionen, die gesellschaftliche Debatten in den Mittelpunkt rücken (Quelle: [Spiegel](https://www.spiegel.de)). Die Recherchen zeigen auch: Die Preise der TeleVisionale werden von der Branche ernstgenommen und setzen kreative Maßstäbe für weitere Produktionen.

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