Wer schon mal eine neue Software in einem alten Unternehmen eingeführt hat, kennt das Drama: Daten, Know-how, alles irgendwo verstreut. Wertvoll – zweifellos. Aber meistens zu tief im Alltagschaos vergraben, um wirklich für Veränderungen zu sorgen. Auch die gelobte künstliche Intelligenz stößt oft an diese Grenze. Und das Paradoxe: KI soll alles revolutionieren, dabei ruiniert sie mit ihrer Standardisierung häufig das, was ein Unternehmen eigentlich besonders und erfolgreich macht.
Statt mit der Brechstange umzustellen, hilft etwas anderes viel mehr: Diese ganzen verstreuten Intelligenzen – also das Wissen der Mitarbeitenden, die jahrzehntealten Prozesse, all die ungenutzten Daten – gezielt zu verknüpfen, mit geeigneten KI-Werkzeugen zu unterstützen, aber nie völlig zu ersetzen. Das klingt ein wenig wie die Herstellung eines guten Risottos: Alles an seinen Platz, ab und zu umrühren, Geduld haben. Unternehmen, die das gut hinbekommen, berichten plötzlich von mehr Produktivität und schnelleren Ergebnissen. Niemand muss alles abreißen und neu bauen, sondern die Bausteine einfach sinnvoll kombinieren.
Der zweite große Vorteil: Wer so vorgeht, reagiert nicht nur auf Marktlaunen, sondern wird endlich aktiv. Trends und Kundenstimmen landen direkt im Entscheidungsprozess – und die Organisation bleibt flexibel, auch wenn draußen wieder aus heiterem Himmel alles anders wird.
Leider bleibt das oft Theorie. Viele Firmen klammern sich an ewige Pilotversuche, kommen nie aus der Testphase heraus. Und das ist traurig, weil Fortschritt nicht in der Powerpoint entsteht, sondern da draußen, wo echte Probleme gelöst werden, an denen sonst alle scheitern. Es geht um das „Vom Versprechen zur Praxis“ – und das ist meist schmerzhafter, als man denkt.
Der Ansatz „Fluidic Intelligence“ trägt genau diesem Dilemma Rechnung: Nicht alles über Bord werfen, sondern die Verbindungen zwischen Mensch, Wissen und Technik schaffen. KI wird als Helfer dorthin gesetzt, wo Informationen versickern oder Entscheidungswege stocken. So entstehen Ergebnisse, die wirklich zählen.
Was meist schiefgeht? Erstens: Jede Abteilung tüftelt für sich im stillen Kämmerlein. Zweitens: Es fehlt ein klarer Plan, die Lücke zwischen Idee und Umsetzung bleibt offen. Drittens: Gute Lösungen scheitern später an der Skalierung – sie stecken irgendwo fest, wachsen nicht mit.
Ein paar Beispiele, die zeigen, wie es gehen kann: In Fabriken wurde die Fehleranfälligkeit von manuellen Rechnungen mit einem KI-gestützten System drastisch gesenkt – weniger Stress, bessere Genauigkeit. Im Handel führte die Bündelung menschlicher Einschätzungen, Daten und Firmenerfahrung zu günstigerer und treffsicherer Planung von Aktionen. Bei Software-Projekten beschleunigten sich Tests durch KI um ein Drittel – und die Ergebnisse wurden besser, ohne dass die Teams größer wurden.
Nagarro, die hinter diesem Fluidic-Konzept stecken, setzen genau hier an: Sie stellen KI nicht als Alleskönner vor, sondern als Baumeister für Brücken zwischen den verstreuten Wissensinseln im Unternehmen. Und das, ehrlich gesagt, wirkt fast altmodisch klug.
Zahlreiche renommierte Institute wie MIT, BCG und McKinsey bestätigen ein durchwachsenes Bild: Die große Mehrheit aller KI-Experimente schafft es nie in den produktiven Alltag – zu zersplittert, zu wenig abgestimmt und zu irdisch die Probleme, die man eigentlich mit KI lösen wollte. Intelligenz, so scheint es, steckt nicht nur in Rechenkapazitäten und neuronalen Netzen, sondern überall da, wo Menschen Erfahrungen, Daten und Prozesse zusammenspinnen – und das wird oft übersehen. Aktuelle News zeigen zudem, dass viele Unternehmen zwar hohe Erwartungen an KI hegen, aber weiterhin an veralteten Strukturen und fehlender Integration scheitern. Verschiedene Digitalisierungs- und Innovationsblogs berichten von neuen Ansätzen, um KI besser mit menschlichem Wissen zu kombinieren und so endlich aus der ewigen Pilotphase herauszukommen. Interessant ist dabei, dass nicht nur der technologische Fortschritt, sondern vor allem eine Umstellung der Unternehmenskultur als Türöffner für echte Wirkung gesehen wird. Das unterstreicht auch die sich verdichtende Debatte in den Fachmedien, wonach künstliche Intelligenz erst ihre Kraft entfaltet, wenn sie in den Fluss menschlicher Zusammenarbeit fest eingebettet wird.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
1. Auf www.spiegel.de wurde jüngst ausführlich beleuchtet, wie deutsche Unternehmen trotz weltweit führender Forschungszentren in KI häufig an der Alltagstauglichkeit und Akzeptanz ihrer Digitalprojekte scheitern – vor allem, weil bei der Integration der neuen Technologien oft die Mitarbeitenden und praktische Prozesse zu wenig berücksichtigt werden (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de)).
2. www.sueddeutsche.de hebt in einem aktuellen Artikel hervor, wie vor allem der Mittelstand zunehmend erkannt hat, dass die Künstliche Intelligenz nur dann echten Wert bringt, wenn sie mit der Erfahrung und dem Bauchgefühl der Menschen verzahnt wird – bloße Digitalisierung von Altem reicht nicht, es braucht Mut zu neuen Denkmustern (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)).
3. Die taz berichtet in einer umfassenden Analyse, dass die schnelle Entwicklung von KI ein tiefes Spannungsfeld eröffnet: Einerseits stehen große Versprechen im Raum, andererseits wächst die Sorge vor Jobverlust und Kontrollverlust im Unternehmen, solange der Mensch nicht als aktiver Mitgestalter der Technik gedacht wird (Quelle: [taz](https://taz.de)).