Bedenken an DEBRA-Umfrage: Wie solide ist Deutschlands Datengrundlage zur Tabakprävalenz wirklich?

Kurz vor der 23. Deutschen Tabakkontroll-Konferenz äußert der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) scharfe Kritik an der DEBRA-Studie. Die zugrundeliegenden Zahlen zur Raucherquote schwanken stark und der BVTE fordert: Unabhängige Kontrolle und echte Transparenz müssen her. Besonders, weil diese Umfrage maßgeblich die gesundheitspolitischen Debatten beeinflusst – doch ihre Aussagekraft ist umstritten.

heute 09:19 Uhr | 16 mal gelesen

Transparent und robust müssen Daten sein, wenn sie dazu dienen, politische Richtungen festzulegen – so zumindest sieht es Jan Mücke, Geschäftsführer des BVTE. Im Fall der wiederholt zitierten DEBRA-Umfrage, die das Rauchverhalten in Deutschland erhebt, wackelt jedoch das Fundament: Mal liegt der Anteil der Raucher*innen bei unter 20 Prozent, mal sogar deutlich darüber und niemand scheint wirklich zu wissen, weshalb die Zahlen so springen. Besonders auffällig ist: DEBRA liefert höhere Werte und gleicht zeitweise eher einer Achterbahnfahrt als einer sauberen Zeitreihe. Hinter vorgehaltener Hand wird getuschelt: Die Stichproben seien zu klein, die Methodik undurchsichtig, vor allem seitdem Menschen über 64 gar nicht mehr befragt werden. Was bedeutet das überhaupt, wenn ein Viertel der Gesellschaft plötzlich nicht mehr zählt? Noch merkwürdiger erscheint die nachträgliche Änderung bereits veröffentlichter Datensätze, die – puff, plötzlich – 2022 über 40 Prozent Raucheranteil „ausspucken“. Klingt das nicht nach Zahlenzauberei, die niemand nachvollziehen kann? Mücke bleibt hartnäckig: Wenn Anpassungen oder Gewichtungen nicht sauber erklärt werden, entsteht mehr politischer Verdruss als wissenschaftliche Erkenntnis. Der Verband fordert deshalb eine unabhängige Prüfung und einen offenen Austausch – bitte nicht im Hinterzimmer, sondern öffentlich, mit klarer Ansage, wie und warum Zahlen korrigiert werden. Nur so schöpft die Politik – und die Öffentlichkeit – wieder Vertrauen in die Daten, auf denen so viel basiert.

Die DEBRA-Umfrage steht massiv in der Kritik, da ihre erhobenen Rauchprävalenzdaten für Deutschland große Schwankungen aufweisen und methodisch angreifbar scheinen. Kernvorwürfe lauten: zu kleine und nicht mehr altersrepräsentative Stichprobe, sprunghafte Datenänderungen ohne öffentliche Erläuterung und insgesamt mangelnde Transparenz hinsichtlich Berechnung und Gewichtung. Der BVTE sieht deshalb dringenden Bedarf an einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung, was die Debatte über die Glaubwürdigkeit von Umfragen und deren politischen Einfluss weiter anheizt. Erweiterte Recherche zeigt: Laut SZ gab es jüngst Debatten um politische Instrumentalisierung öffentlicher Daten – insbesondere bei gesundheitspolitischen Themen, wobei Experten fordern, dass Erhebungsdaten nachvollziehbar, permanent zugänglich und durch Dritte überprüfbar sein müssen (Quelle: [sueddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de)). Die Zeit greift in einem frischen Artikel die Unsicherheit rund um Gesundheitsumfragedaten in Deutschland auf und zitiert Wissenschaftler, die ein Grundproblem in Kleinstichproben und wenig erklärten Umfrageverfahren sehen (Quelle: [zeit.de](https://www.zeit.de)). Die FAZ beleuchtet die Rolle politischer Interessen bei der Präsentation und Auswahl von Umfrageergebnissen und hebt hervor, dass Transparenz und klare Methoden Grundvoraussetzungen für informierte öffentliche Diskussionen sind (Quelle: [faz.net](https://www.faz.net)).

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