Politische Kräfteverhältnisse in Baden-Württemberg verschieben sich weiter

Neue Umfrage: CDU hält Führung, AfD erstmals vor Grünen, und Cem Özdemir sticht im Direktvergleich hervor / Erkenntnisse zur Sonntagsfrage und Wunsch nach Regierungswechsel.

heute 13:21 Uhr | 28 mal gelesen

Irgendwie fühlt es sich an, als würde das politische Klima in Baden-Württemberg langsam, aber stetig weiterziehen – wie eine dieser Wolken, bei denen nie ganz klar ist, ob gleich die Sonne durchbricht oder doch Regen folgt. Die CDU sitzt noch immer fest im Sattel, aber der Abstand wackelt: Nur noch 29 Prozent und damit weniger als zuletzt, während die AfD, trotz ihrer Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall, kräftig zulegt. Die Grünen stagnieren, bleiben aber im Rennen – immerhin, Özdemir zieht im Rennen um den 'Wunsch-Ministerpräsidenten' problemlos davon, lässt Hagel deutlich hinter sich. Überraschenderweise klopfen die Linken plötzlich deutlicher an die Tür des Landtags als die FDP. Die Voraussetzungen für eine stabile Regierung? Wahrscheinlich läuft alles wieder auf die inzwischen vertraute schwarz-grüne Kommune hinaus – was ein bisschen wirkt wie das Aufwärmen von Resteessen, aber in Zeiten unsteter Verhältnisse wenigstens verlässlich schmeckt. Während bundespolitisch kein richtiger Aufschwung für die SPD in Sicht ist, setzt sich im Land eine Art kühl-pragmatischer Wunsch nach Wandel durch: Nach fast eineinhalb Jahrzehnten Kretschmann suchen die Menschen – vielleicht auch aus purer Langeweile – eine neue Farbe an der Regierungsspitze. Doch so klar das Wunschbild zugunsten der CDU ist, so schwach ist deren Kandidat in Sachen Bekanntheit und Beliebtheit – Özdemir hingegen, hebt sich wie ein Fels aus der Ebene. Die Sorgen bleiben: Migration und Integration stehen ganz oben auf dem Zettel, dicht gefolgt von den üblichen Verdächtigen – Wirtschaftskraft, Bildung, und seit neuestem wieder Arbeitsmarkt (vielen Dank auch, Bosch). Gefragt wurden diesmal 1.158 Menschen, und wie das mit Meinungen eben so ist: Sie ändern sich noch bis zum tatsächlichen Wahltag. Zahlen, Methoden und alles andere finden Neugierige bei SWR, Moment – sind da nicht sowieso alle Daten immer nur einen Klick entfernt?

Die politische Landschaft Baden-Württembergs befindet sich kurz vor der Landtagswahl in Bewegung: Laut neuer Infratest-dimap-Umfrage gerät die CDU zunehmend unter Druck, während die AfD erstmals an den Grünen vorbeizieht – eine bemerkenswerte Verschiebung, die durch die wachsende Unzufriedenheit mit der bisher lange dominierenden grünen Landesregierung verstärkt wird. Cem Özdemir überzeugt im Direktvergleich deutlich mehr als CDU-Mann Hagel und auch die Linke wäre erstmals im Landtag vertreten, was Hinweise auf eine politisch diversere Zusammensetzung nach der Wahl gibt. Nach Recherchen aktueller Artikel der letzten beiden Tage wird die Spaltung zwischen urbanen und ländlichen Wählerschichten stärker hervorgehoben; unter anderem führt der SWR-Deutschlandtrend die gestiegene Unzufriedenheit mit der Wirtschafts- und Schulpolitik als Haupttreiber für die aktuellen Umfrageentwicklungen an. Die Süddeutsche Zeitung analysiert die wachsende Unsicherheit vieler Menschen angesichts der jüngsten Migrationsthemen und der Arbeitsmarktlage, wobei lokale Unternehmenskrisen (wie beim Automobilzulieferer Bosch) die ökonomischen Sorgen der Bevölkerung weiter verschärfen. Laut der FAZ rücken insbesondere neue Bündnisoptionen, wie Schwarz-Grün, aber auch der zunehmend unwahrscheinliche Einfluss der AfD, ins Zentrum der Koalitionsdebatte — eine Kernfrage für die politische Stabilität in Baden-Württemberg im nächsten Jahr.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im taz-Artikel vom 15.10.2025 wird die abnehmende Bindungskraft der Volksparteien in Baden-Württemberg an den Beispielen CDU und SPD diskutiert und analysiert, wie lokale Wirtschaftskrisen die Akzeptanz für extreme Parteien stärken (Quelle: https://taz.de).

Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich ausführlich mit der Frage, warum der Wunsch nach politischer Veränderung aktuell besonders stark ist, und beleuchtet dabei die Rolle von Bildung, Migration und regionalen Industrieproblemen; zudem werden die ersten Reaktionen der Parteien auf die Umfrage dargestellt (Quelle: https://www.sueddeutsche.de).

Die FAZ befasst sich in ihrem Artikel eingehend mit möglichen Koalitionsoptions nach der Wahl und stellt heraus, dass die politische Fragmentierung zu unklaren Mehrheiten führen könnte, was eine Fortsetzung der Schwarz-Grünen Landesregierung begünstigt, sofern kein anderer Partner aus dem parlamentarischen Abseits geholt wird (Quelle: https://www.faz.net).

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