Ganz ehrlich: Dieses ewige Herumgeschraube am Rentengesetz geht Anke Rehlinger mittlerweile gewaltig gegen den Strich. Wie sie am Freitag bei einem Interview mit RTL und ntv betonte, sehe sie schlichtweg keinen Grund, am aktuellen Entwurf weiter herumzufeilen. Schließlich habe es die Ampel-Koalition soweit gebracht, einen Vorschlag auszuarbeiten, auf den sich Rentnerinnen und Arbeitnehmer verlassen könnten. Die Formel dabei: Sicherheit, und zwar für diejenigen im Arbeitsleben genauso wie für jene, die ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Rehlinger brachte es auf den Punkt:"Wir stehen als Schutzschild vor allen, die schon immer viel getan haben – egal ob noch im Job oder schon im Ruhestand." Ihre Überzeugung klingt fast trotzig: Mit dem aktuellen Plan liege eine solide und gerechte Lösung auf den Tischen des Parlaments. Jetzt gehe es vor allem drum, die nötigen Stimmen im Bundestag zu organisieren. Interessant in dem Zusammenhang: Rehlinger wirft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den Ball zu. Auch wenn Merz sich auf dem Deutschlandtag der Jungen Union willig gezeigt habe – so sagt Rehlinger selbst –, müsse in den Unionsreihen noch ordentlich Überzeugungsarbeit geleistet werden. Ihr Fazit: Merz weiß, was die Stunde geschlagen hat, und die Zeichen stehen auf eine verantwortungsvolle Fortsetzung genau dieses Wegs. Hin und wieder kommt man in der Politik eben doch nur mit ein bisschen Sturheit weiter.
Anke Rehlinger bleibt dabei: Keine Spielereien mehr am Rentenpaket. Der Regierungsentwurf bedeutet für sie Verlässlichkeit für alle, die auf die gesetzliche Rente bauen – und daran will sie nicht rütteln lassen. Im Bundestag sieht sie jetzt vor allem die Union, allen voran Friedrich Merz, in der Pflicht, die notwendige Unterstützung zu liefern und Verantwortung zu übernehmen. Hintergrund: In den letzten Tagen wurde das neue Rentenpaket – inklusive Rentengarantie und Demografie-Reserve – von der Ampel gegen Kritik aus Reihen der Opposition und von Ökonomen verteidigt. Zugleich gibt es aktuelle Debatten über die langfristige Finanzierbarkeit angesichts der alternden Bevölkerung. Die Diskussion um Staffelung und Finanzierung der Rente blieb zuletzt auch wegen der EU-Kommission, die Reformen anmahnt, stark im Fokus. Rehlinger steht damit quer zu Forderungen nach kurzfristigen Änderungen.