Ein erkennbares Aufatmen im politischen Berlin: Thorsten Frei, CDU, stellt sich hinter die jüngste Rentenlösung – inklusive Mütterrente, Aktivrente und der sogenannten Frühstarterregelung. Im Gespräch mit dem Magazin 'Focus' bezeichnete er das Gesamtpaket als "zustimmungsfähig", gerade weil danach an einer grundsätzlichen Reform in einer neuen Rentenkommission gearbeitet werden solle. Über Gerüchte zu möglichen Versäumnissen im Kanzleramt kann er nur schmunzeln: Die Abstimmung laufe, trotz verschiedener Abstimmungsschleifen mit Fraktionskolleginnen und -kollegen sowie der SPD, nach Plan. Auch das viel diskutierte Rentenniveau nach 2031 sei durchaus noch im Blick: "Wir haben das nicht übersehen", betont Frei. Ein bisschen lässt er sogar tief blicken: Die Koalitionspartner streiten nicht nur, sie arbeiten mit verschiedenen Lesarten des Koalitionsvertrages – und das sei durchaus legitim. Für seinen Geschmack dürften die Auseinandersetzungen trotzdem gern leiser ablaufen. "Man muss halt lernen, mit Frust umzugehen", sinniert Frei und erinnert daran, dass am Ende alle in einer Koalition an einem Strang ziehen müssten – na ja, zumindest meistens.
Im Kern steht Frei für ein Rentenpaket, das sowohl Ausbaufähigkeit als auch solide Grundlagen verspricht; zentrale Punkte sind dabei die Mütterrente und die Flexibilisierung für verschiedene Erwerbsbiografien. Hinter den Kulissen brodelt es jedoch scheinbar weiter: Streit über Rentenniveau und Interpretationen des Koalitionsvertrags liegen offen zutage, auch wenn Frei um Geschlossenheit wirbt. Nach neuesten Medienrecherchen bleibt das Thema Rentenreform hoch umstritten: Die geplanten Maßnahmen stoßen innerhalb der Ampelkoalition auf Widerstand, etwa was die Finanzierung betrifft (vgl. taz, SZ und Zeit). Inzwischen gibt es auch zusätzliche Debatten zur Altersarmut und zur Generationengerechtigkeit – Stimmen von Sozialverbänden und jüngeren Politiker:innen drängen auf nachhaltigere Lösungen. International betrachtet steht Deutschland im OECD-Vergleich bei der zukünftigen Sicherung seines Rentensystems unter besonderer Beobachtung, und das nicht erst seit Kurzem.