Bahnchef dämpft Hoffnungen: Keine rasche Lösung bei Verspätungen in Sicht

Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) tritt bei Erwartungen an eine schnelle Besserung der Bahn-Pünktlichkeit auf die Bremse.

heute 14:53 Uhr | 24 mal gelesen

Manchmal sind die Erwartungen – auch an wichtige Institutionen wie die Bahn – einfach größer als die Realität. Patrick Schnieder macht da jetzt keine Ausnahme und stellt klar: Wer hofft, ab morgen oder gar nächstes Jahr mit deutlich weniger Verspätung zu reisen, dürfte enttäuscht werden. Er hat sich kürzlich bei RTL und ntv ziemlich unverblümt geäußert. Im Grunde sagt er: Bis es wirklich besser läuft, vergeht ’ne ganze Weile. Und obwohl Investitionen da sind, und zwar nicht zu knapp – allein das Schienennetz braucht Aufmerksamkeit ohne Ende – wird das alles ein langer Prozess. "Wäre schön, könnte ich das noch steuern...", so in etwa klingt es, wenn Schnieder relativiert, dass er es wohl selbst nicht mehr miterlebt, dass die Bahn ganz ohne Verspätungsfrust auskommt. Apropos Tempo: Auch die allgemeine Infrastruktur in Deutschland hängt gewaltig hinterher. Es wird, da macht er keinen Hehl draus, eher ein Jahrzehnt als ein Sprint – mit all dem, was da noch modernisiert werden muss.

Verkehrsminister Patrick Schnieder nimmt den Wind aus den Segeln all jener, die in naher Zukunft mit gravierenden Verbesserungen bei der Deutschen Bahn gerechnet haben. Laut Schnieder ist das Bahnnetz derart sanierungsbedürftig, dass die erhofften Effekte selbst mit den veranschlagten Milliarden-Investitionen nur nach und nach spürbar werden – und das im Rahmen eines "Modernisierungsjahrzehnts". Ein erheblicher Anteil der Kritik an der Bahn richtet sich aktuell auf die zahlreichen Baustellen, die Streckensperrungen, den Arbeitskräftemangel und Herausforderungen beim Materialnachschub, während die Bundesregierung gleichzeitig versucht, ambitionierte Klimaziele auch im Verkehrssektor einzuhalten. Aus den Recherchen aktueller Quellen ergibt sich zudem: Die Deutsche Bahn steht massiv unter Druck – allein im Jahr 2023 erreichte die Pünktlichkeit einen historischen Tiefstand. Interne Berichte sprechen von einer notwendigen Grundsanierung, die wohl erst ab 2026 sichtbare Verbesserungen ermöglichen soll. Der Umgang mit Verspätungen bleibt eines der größten Ärgernisse für Pendler und Reisende, während sich die Diskussion um Privatisierung, Sanierungspläne und zukünftige Finanzierung weiter zuspitzt.

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