„Es macht Sinn, jetzt schon ein Verzeichnis mit Freiwilligen aufzubauen“, betonte Brantner im Gespräch mit den Funke-Medien (Mittwochausgaben). So ließe sich im Notfall gezielt auf Leute mit passendem Know-how zugreifen. Bei einem möglichen Verteidigungsfall brauche es nach Ansicht der grünen Politikerin nicht nur klassische Soldaten unter den Jüngeren. Vielmehr seien beispielsweise Leute gefragt, die Drohnen aufzusetzen oder zu programmieren wissen, Logistik koordinieren können oder schlichtweg für große Mengen kochen – und genau das schließt ältere Menschen mit ein. "Wir sollten ein System schaffen, das es gerade auch der erfahreneren Generation ermöglicht, freiwillig mitzuteilen: Das kann ich, und ich stehe im Bedarfsfall bereit." Brantner verbindet ihren Vorstoß zudem mit der Forderung nach mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen. "Alle Altersgruppen sollten ihren fairen Beitrag leisten", sagt sie. Ein neuer Generationenvertrag sei nötig. Sie kritisiert, die Ampel-Regierung handle überwiegend zulasten der Jungen. Deren Missmut könne sie absolut nachvollziehen: "Die Koalition scheint zu glauben, die Jungen wählen sie nicht – also komme deren Interessen erst recht zu kurz." Als Beispiel ist ihr die Rente eingefallen: Übermäßige Lasten für die jungen Beitragszahler müssten laut Brantner verhindert werden. Die Grünen setzen sich darum für einen Bürgerfonds zur Rentenfinanzierung ein. "Wenn die Gesellschaft altert und die Jüngeren weniger werden, ist es höchste Zeit, die Zukunft ihrer Generation besser abzusichern," so Brantner.
Brantners Vorstoß für ein freiwilliges Wehrregister für ältere Menschen wird aktuell breit diskutiert – die Idee: Personen verschiedenster Altersklassen sollen ihre Fertigkeiten, etwa in Technik oder Logistik, im Krisenfall einbringen können, auch über die klassischen Aufgaben der Bundeswehr hinaus. Dabei ist das Thema Generationengerechtigkeit eng mit Fragen von Wehrdienst, Rente und Verteilung gesellschaftlicher Lasten verknüpft. In diversen Medien wurde nachgelegt: Die Debatte um Wehrpflicht und alternative Dienstmodelle nimmt angesichts geopolitischer Spannungen erheblich an Fahrt auf. Online finden sich Stimmen, die vor Überforderung der älteren Generation warnen, sowie Befürworter der neuen freiwilligen Teilhabemöglichkeiten. Laut taz gibt es beispielsweise neue Überlegungen zur Wiedereinführung der Wehrpflicht, auch unter ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten. Auf deutschland.de bestätigt sich der Trend: Moderne Konzepte für Landesverteidigung schließen heute zivilgesellschaftliche Ressourcen stärker ein als je zuvor. Der Bürgerfonds gilt dabei als ein Baustein für eine kluge, faire Altersvorsorge, um jüngere Generationen dauerhaft zu entlasten. In aktuellen Berichterstattungen etwa aus der FAZ oder der SZ ist allerdings auch zu spüren, dass konkrete Pläne für ein Freiwilligenregister bislang weitgehend abstrakt bleiben – praktische Umsetzung und gesellschaftliche Akzeptanz werden sich vermutlich erst mittelfristig zeigen.