Sorge um Künstliche Intelligenz: Jeder dritte Deutsche hat Bedenken

Laut einer aktuellen Umfrage empfindet ein erheblicher Teil der Bevölkerung Angst, dass KI der Gesellschaft schadet. Die R+V-Studie "Die Ängste der Deutschen 2025" verdeutlicht, dass insbesondere der Datenmissbrauch im Internet viele Menschen umtreibt.

heute 12:21 Uhr | 12 mal gelesen

Es gibt diese gelegentlichen Momente, da bleibt mir beim Lesen von Studienergebnissen die Luft weg – KI, Künstliche Intelligenz, ist so ein Auslöser. Fast ein Drittel der Deutschen beobachten die rasante Entwicklung dieser Technologie voller Skepsis. Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch bringt es auf den Punkt: Die Veränderungen, die KI in Arbeit und Alltag auslöst, lassen viele unruhig werden. Es geht nicht nur um Jobs, sondern auch um das Gefühl, dass man Manipulation und Desinformation kaum mehr durchschauen kann – und das ist nichts, das man schnell abtut. "Fast jeder dritte Deutsche hat große Angst, dass Künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft gefährdet", fasst Brower-Rabinowitsch zusammen. Spannend: Die Sorge ist in Ostdeutschland mit 36 Prozent sogar noch spürbarer als im Westen (31 Prozent). Und beim Thema Datenschutz, da wird es ebenfalls ernst: Jeder vierte Bundesbürger sorgt sich darum, dass seine persönlichen Informationen online abhandenkommen. Auch hier ist der Unterschied zwischen Ost (30 Prozent) und West (24 Prozent) deutlich. Man spürt förmlich die Unsicherheit, die zwischen den Zeilen hängt – gerade wenn es um Cyberkriminalität und mögliche Kontrollverluste geht. Die zugrunde liegende Studie, das R+V-Infocenter befragt seit weit über drei Jahrzehnten jährlich quer durch die Republik rund 2.400 Menschen ab 14 Jahren. Politische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Ängste – alles wird in persönlichen Gesprächen ausgelotet. Die Zahlen stammen aus dem Sommer 2025 und das komplette Bild gibt es auf der offiziellen Website. Was mich daran immer wieder fasziniert: Trotz Globalisierung und Technikbegeisterung bleibt bei vielen ein Grundmisstrauen. Vielleicht, weil KI für viele wie eine Art "Black Box" wirkt – etwas, das wir nutzen, aber nicht verstehen. Da schwingt mehr als bloße Technikangst mit. Manchmal denke ich, es ist schlichtweg die Sorge, zwischen all den Codezeilen irgendwann selbst zu verschwinden.

Die neue R+V-Studie legt offen, dass rund ein Drittel der Deutschen Angst vor gesellschaftlichen Risiken durch KI hat, und ein gutes Viertel fürchtet Datenmissbrauch. Interessant sind die regionalen Unterschiede: Im Osten wächst die Sorge stärker als im Westen. Neben Bedenken rund um Manipulation und Arbeitsplatzverluste zeigt sich eine zunehmende Unsicherheit gegenüber der digitalen Zukunft. Ergänzend dazu zeigen aktuelle Berichte (Stand: Juni 2024), dass viele Experten davor warnen, KI ausschließlich als Bedrohung zu sehen, sondern vielmehr Regulierung und digitale Bildung zu stärken. Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung hebt hervor, dass neue EU-Gesetze bereits erste Rahmen schaffen, doch viele Bürger fühlen sich noch nicht richtig mitgenommen. Die Zunahme von KI-bezogenen Cyberattacken und Desinformationskampagnen wird auch in internationalen Medien kritisch beobachtet – etwa in Artikeln der Deutschen Welle und der FAZ –, was das diffuse Unbehagen weiter schürt.

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