Rainer Predls Triumph in der Eiswüste: 100 Kilometer durch die Antarktis

Wien – Das Ziel erreicht, der kälteste Ultralauf der Welt geschafft. Heute geht es nicht um einen klassischen Rennbericht – der folgt weiter unten – sondern um einen ehrlichen Dank. An Sponsoren, an Partner und natürlich an jeden Daumendrücker zuhause. Nur so gelingen solche Grenzerfahrungen.

heute 11:49 Uhr | 19 mal gelesen

Die Faszination an Extremen treibt Menschen wie mich immer wieder in Abenteuer, für die andere bloß ungläubig den Kopf schütteln. Die Antarktis – ein eisiges, unbarmherziges Stück Erde, aber auch ein Versprechen von Reinheit und Herausforderung. Ich wollte nah dran sein: Dicht an der Teamstimmung, dem Geruch nach Schnee und Blech im Essenscontainer, Schlaf in einer Blechkiste statt Hotelbett. Zweimal bin ich am Nordpol-Projekt gescheitert, nicht aus Mangel an Willen, sondern weil Weltpolitik andere Pläne hatte. Die Wahl, zum Südpol zu wechseln, war mehr aus Vernunft als Optimismus geboren – doch gerade das Unfreiwillige hatte eine besondere Fügung. 100 Kilometer Eis und Kälte, meine Startnummer war die Zwölf. Und es wurde nicht nur ein Sieg, sondern auch ein Streckenrekord. Das Gefühl? Unwirklich. Adrenalin mischte sich mit Demut: Davor zwei gescheiterte Pol-Versuche, darunter bizarre Visa-Odysseen und zertretene Träume. Ich hatte Glück, dass mein Körper und mein Kopf diesmal mitspielten. Die Umstände: Vier Hosen, vier Oberteile, doppelte Socken, eine Sturmhaube, Skibrille, Atemschutz, Handschuhe – durchatmen war nur im Zelt halbwegs gemütlich. Die Versorgung – Peeroton-Gels, Salztabletten und warme Getränke, sofern sie nicht gefroren waren. Wasser war manchmal mehr mit Kampf verbunden als das Laufen selbst. Klassische Riegel? Unkaubar. Glücklicherweise blieben mir lange Toiletten-Abenteuer erspart. Jedenfalls habe ich den Kilometer 100 nach 9:55:44 Stunden geknackt; die letzten 30 Kilometer allein im beißenden Wind unterwegs, als sich die Sonne für einen Moment herauswagte. Ein Blick zurück: 2023 sollte es bereits gen Nordpol gehen – abgesagt in letzter Minute, Flugverbot für unsere Maschine. Ersatzweise ein Extremlauf auf Spitzbergen. 2024 wieder Versuch Sibirien, und wieder: Wetter, Politik, gesperrte Landebahn. Zugunsten der Antarktis-Option wechselte ich. Dort liefen wir auf 4,5 km Runden, teils Eis, teils Schnee – und Spikes wurden wichtiger als jede mentale Vorbereitung. Der Wind kühlt, aber auch die Einsamkeit ist ein Faktor. Die Kälte schlich durch jede Pore; Schweiß gefror zu Panzer. Aber auch: Verschmitztes Lachen in der Essenskantine mit polnischen Forschern, die unerschütterliche Geduld der Organisatoren, das kurze Glück, wenn ein Laufpart aus China am Versorgungszelt auf einen wartete. Nach dem Finish: Blitzfotos, dann die Realität von weißen Händen und tauben Fingern (die bis heute nicht ganz aufgetaut sind – aber immerhin funktionieren sie wieder). Die ärztliche Crew hat sich gekümmert, und nun kann der Blick wieder in Richtung Ozeanien/Südamerika wandern: Project "Alle Kontinente" lebt. Die Antarktis – war das härteste Kapitel bisher, aber verdient ihren Platz in der Lebenslauf-Chronik. Und vielleicht, auch wenn ich an Optimismus glaube: Der Nordpol bleibt ein Sehnsuchtsort. Aber noch nicht ist die Zeit. Ausführlichere Details gibt’s auf meinem Newsflash (Link siehe Original).

Rainer Predl konnte mit dem Lauf über 100 Kilometer in der Antarktis einen neuen Streckenrekord erzielen und damit ein sportliches Ausrufezeichen setzen. Politische Hürden und logistische Herausforderungen verhinderten zuvor mehrere Nordpolprojekte, sodass er seine Pläne letztendlich nach Süden verlagerte. Mit eisernem Willen, cleverer Ausrüstung und Unterstützung von Peeroton überstand er nicht nur das Rennen, sondern machte das Beste aus extremer Umwelt, Teamgeist und einer bemerkenswerten psychischen Belastung. Zusätzlicher Kontext: Nach Recherchen in aktuellen Nachrichtenquellen zeigt sich, dass die Antarktis gegenüber den klassischen Ultraläufen mit einzigartigen Risiken aufwartet: andauernde Helligkeit, extrem schwankendes Wetter, und logistische Ketten, bei denen auch erfahrene Organisatoren regelmäßig an ihre Grenzen stoßen. Peeroton als Sponsor steht beispielhaft für die Bedeutung hochwertiger, funktionaler Sportnahrung für solche Situationen. Internationale Berichterstattung hebt auch die zunehmende Popularität von Extremsport im Zusammenhang mit Abenteuertourismus hervor – nicht selten gepaart mit kritischen Stimmen angesichts ökologischer Risiken und der Frage nach Sinn oder Unsinn solcher Extrem-Unternehmungen. Rainer Predl hat sein Ziel, alle Kontinente zu bezwingen, nach dem Antarktis-Etappensieg weiterverfolgt – als nächstes plant er einen 72-Stunden-Lauf in Neuseeland für 2026.

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