Heizungswechsel auf der langen Bank: Deutsche fürchten Kosten und Unsicherheiten

Viele Menschen in Deutschland blicken mit Sorge in die Heizungs-Zukunft – vor allem angesichts steigender Gaspreise und unklarer politischer Vorgaben. Eine forsa-Umfrage im Auftrag von eprimo zeigt: Der Wunsch nach klimaschonendem Heizen scheitert oft am Geldbeutel und fehlenden Informationen. Fast zwei Drittel der Gaskunden wollen am Altsystem festhalten – solange es nur irgend geht.

heute 12:44 Uhr | 22 mal gelesen

Wenn ich an das Thema Heizung denke, dann mischt sich bei mir sofort eine diffuse Anspannung ein – und damit bin ich offenbar nicht allein. Laut eprimo-Studie machen sich über die Hälfte der Deutschen Sorgen, wie sie ihr Zuhause zukünftig warm und zugleich bezahlbar halten können. Eigentlich will ja fast jeder umweltfreundlicher heizen, aber der Blick aufs Konto und die Unsicherheit über neue Gesetze lähmen viele. Katja Steger von eprimo bringt es auf den Punkt: Es fehlt nicht nur das Geld, sondern auch das Vertrauen darin, dass ein Wechsel zur neuen Technik überhaupt der Mühe wert ist – und leistbar. Was mich stutzig macht: 63 Prozent der Gasnutzer schalten erst dann um, wenn das Erdgas wirklich abgestellt wird. Ist das stoisch? Oder schlicht rational im deutschen Förderdschungel? Mieter drücken das Dilemma noch deutlicher aus, denn sie fürchten steigende Mieten, wenn Vermieter neue Heizungen einbauen. Übrigens sehnen sich viele nach verständlichen Infos über Technik und Förderung, dabei gibt es für den Austausch aktuell staatliche Unterstützung. Doch zu wissen, welche Lösung wirklich passt – Wärmepumpe, Biogas, Wasserstoff? – bleibt für viele eher graue Theorie. Erstaunlich ist, wie sehr grüne Alternativen wie Biogas oder Wasserstoff im Gespräch sind, obwohl niemand sagen kann, wann und ob sie tatsächlich massenhaft zur Verfügung stehen. Die Hoffnung ist aber da. Ein extremer Spagat: Es gibt einerseits den klaren Willen für Klimaschutz, während andererseits die technologieoffene und neutrale Information sowie bezahlbare Wege weiterhin auf sich warten lassen. Eigentlich schade. Vielleicht brauchen wir, wie so oft in Deutschland, einen kreativen Schubs – oder ehrlichere Kommunikation.

Die Unsicherheit über hohe Heizkosten und teure Modernisierungen drückt auf die Stimmung vieler Deutscher, besonders auf jene, die weiterhin mit Erdgas heizen. Laut der aktuellen eprimo/forsa-Umfrage hemmen vor allem finanzielle Sorgen, fehlende klare Gesetze und mangelnde Informationen über Alternativen den Umstieg auf klimafreundlichere Heizsysteme. Förderprogramme werden schlecht kommuniziert, Mietende fürchten steigende Kosten, und viele wünschen sich verständliche Beratung. Recherchen zeigen, dass das Thema aktuell starke politische und gesellschaftliche Diskussionen auslöst — so berichtet die ZEIT, dass trotz neuer Förderungen für Heizungsumrüstungen viele Bürger:innen weiterhin große Zweifel an deren Praktikabilität äußern. Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass es immensen Nachholbedarf bei der Aufklärung und beim Ausbau zentraler Infrastruktur wie Wärmenetze gibt. Die FAZ weist darauf hin, dass neben technischen Sorgen auch soziale Aspekte, wie die Verdrängung aus dem Wohnraum durch teure Modernisierungen, mehr in den Fokus rücken.

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