Barley fordert eine Sperrklausel für die Europawahl, um den Einfluss kleiner und satirisch wirkender Parteien im Europäischen Parlament zu begrenzen. Sie richtet den Appell vor allem an die Integrität des Parlaments und betont, dass Minderheitenparteien, die „Krawall“ machen wollen, nicht zu viel Raum erhalten sollten. Hintergrund ihrer Forderung ist die aus ihrer Sicht mangelnde Ernsthaftigkeit solcher Gruppierungen sowie der Vergleich zu Wahlrechtsregelungen im Bundestag, in dem bereits eine Fünf-Prozent-Hürde gilt. Aktuell diskutieren deutsche und europäische Politiker wieder verstärkt über die Einführung einer Sperrklausel – dies vor dem Hintergrund gestiegener Erfolge kleiner Parteien bei der Europawahl und wachsender Sorge vor Zersplitterung des Parlaments. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterstützt laut DW eine entsprechende Reform, um die Arbeitsfähigkeit des Parlaments zu schützen. Die Debatte wird jedoch kontrovers geführt, da Kritiker eine Einschränkung demokratischer Vielfalt befürchten. Studien zeigen, dass kleine Parteien zuletzt teilweise von Protestwählern profitierten und durchaus Akzente im Parlament setzen konnten, etwa bei digitalen Bürgerrechten oder Klimathemen. Gleichzeitig wächst aber der Wunsch nach mehr Stabilität und Verlässlichkeit in der EU-Politik – gerade in Zeiten vieler Krisen. Einig sind sich die großen Parteien darin, dass sie die Ernsthaftigkeit und Handlungsfähigkeit des Parlaments stärken wollen, während Satireparteien wie „Die Partei“ dieses Ziel offen infrage stellen.
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