Vor zehn Jahren hätte wohl kaum jemand prophezeit, dass das Bachelorstudium Gesundheits- und KrankenpflegePLUS der FH St. Pölten so rasant wachsen würde. Begonnen hat alles 2015 mit übersichtlichen 56 Erstsemestrigen – fast schon familiär. Heute sind es 185 Studienplätze, verteilt auf das Herzstück in St. Pölten und den seit 2023 angebundenen Bildungscampus Mostviertel in Mauer. Aus dem Projekt ist ein zentraler Baustein der Pflegeausbildung der Region geworden. Mittlerweile bereiten sich etwa 480 Studentinnen und Studenten parallel an beiden Orten darauf vor, irgendwann mit Reanimationspuppen zu üben und später echte Menschen zu pflegen.
Rund 630 Absolventinnen und Absolventen hat die USTP in den letzten zehn Jahren hervorgebracht – mit hohem Anspruch an Wissenschaftlichkeit und tatsächliche Praxiserfahrung. Was nach Statistik klingt, fühlt sich für manche sicher ganz leise oder auch laut wie ein kleiner persönlicher Erfolg an – und ist für die regionale Gesundheitsversorgung ein echter Glücksfall. Die Pflegebranche steht ohnehin vor Herausforderungen, von steigender Lebenserwartung ganz abgesehen – es braucht Köpfe, die nicht nur auswendig lernen, sondern vernetzt denken und handeln können.
Dass der Studiengang und das Jubiläum auch politisch gewürdigt werden, überrascht nicht: Ausbildung in Pflegeberufen geht alle an. Landtagsabgeordnete, Bürgermeister, alle waren vor Ort. Worte wie Verantwortung, Wertschätzung, Innovation fielen oft, aber manchmal muss man sie einfach aussprechen, auch auf die Gefahr hin, dass sie wie Standardfloskeln klingen. Pflege ist mehr als nur Beruf – dazu ein Studienangebot, das sogar Zusatzqualifikationen wie Notfallrettung mitdenkt: Es klingt nach wenig Glamour, aber viel Substanz.
Nach Jahren ist klar: Es geht inzwischen nicht mehr nur um das heute, sondern um die Zukunft. Darum fordert die Hochschule längst das Promotionsrecht für den akademischen Nachwuchs an Fachhochschulen. Wer in digitalen Gesundheitsfragen forschen und promovieren darf, bleibt nicht stehen, sondern öffnet neue Türen – für Technologie, Praxisnähe und für die Sicherung der Gesundheitsversorgung in der Region.
Übrigens: Die Bewerbungsphase für das nächste Sommersemester läuft noch. Diejenigen, die künftig zwischen Simulationspuppe und Notfallkoffer wechseln wollen – oder schlicht wissen, dass ihnen das Wohl anderer Menschen am Herzen liegt – können sich bis zum 23.11.2025 bewerben.
Das zehnjährige Bestehen des Pflegestudiums an der USTP in St. Pölten markiert einen echten Wendepunkt für die regionale Gesundheitsausbildung. Mit dem Ausbau auf zwei Standorte, steigenden Studierendenzahlen und einem attraktiven Zusatzlehrgang für Rettungs- und Notfallsanitäter wurde die Ausbildung inhaltlich gestärkt und enger an den praktischen Bedarf gekoppelt. Die Forderung nach Promotionsrecht unterstreicht den Willen, nicht nur Fachkräfte, sondern auch forschenden Nachwuchs im angewandten Gesundheitsbereich vor Ort auszubilden. Laut weiterer Recherche ist der Fachkräftemangel in Pflegeberufen ein anhaltend drängendes Thema in ganz Österreich – der Ausbau von Studienplätzen wie in St. Pölten gilt als wesentliches Instrument zur Sicherung der Gesundheitsversorgung. Die FH St. Pölten engagiert sich zugleich zunehmend in der Forschung zu digitalen Gesundheitstechnologien, was den Standort auch für internationale Kooperationen attraktiver macht. Experten diskutieren jedoch kontrovers, ob ein Promotionsrecht für Fachhochschulen tatsächlich die Pflegeforschung nachhaltig verbessert oder vielmehr neue bürokratische Herausforderungen schafft.