Julia Taubitz: Mit Mut, Schmerz und einem Ziel – Olympia

Rodel-Star Julia Taubitz visiert eine Olympiamedaille in Cortina d’Ampezzo an – doch nach Rückschlägen bleibt sie vorsichtig optimistisch.

heute 19:16 Uhr | 21 mal gelesen

Viermal hat Julia Taubitz den Gesamtweltcup gewonnen, jetzt ist Cortina d’Ampezzo 2026 ihr Fixstern. Aber: Nach den Enttäuschungen von Peking 2022, als sie stürzte und aufs Podest verzichten musste, gibt sie sich zurückhaltend. "Der große Traum bleibt die Olympiamedaille", sagt die 29-jährige Oberwiesenthalerin – allerdings sieht sie im Rodelsport nach wie vor Unberechenbares und möchte sich nicht zu sehr an Prognosen klammern.

Der Fokus liegt auf Olympia, doch Taubitz bleibt bodenständig: Die Bahn in Cortina empfindet sie als technisch interessant, der Flow zwischen den Kurven gefällt ihr, nur etwas mehr Tempo wünscht sie sich. Dass Madeleine Egle, ihre Doping-gesperrte Konkurrentin, nicht dabei sein wird, hält sie zwar für bedauerlich, aber keinen Selbstläufer zum Sieg: „Olympia schreibt seine eigenen Geschichten“. Ein Satz, den sie sicher nicht einfach so daher sagt, denn eigene Erfahrungen mit Pleiten und Pech haben sie geprägt.

Die Stürze? Gehören dazu, meint sie, und manchmal schmerzen sie tatsächlich physisch wie emotional. Die Zeit nach dem Sturz in Peking nutzte sie zur Selbstreflexion – erst hatte sie wenig mit mentalem Training am Hut, doch die Arbeit an Kopf und Einstellung wurde für sie zu einer neuen Ressource. Rekorde? Die verführerische Jagd nach Siegstatistiken lässt sie kalt, lieber zählt für Taubitz der Spaß am Sport und die Freude am Moment.

Zu den "Luge Girls" – einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Rodlerinnen aus mehreren Ländern – hält sie großen Kontakt, trotz Konkurrenz: Im Sommer werden nicht selten Freundschaften gepflegt, gemeinsame Auszeiten am See inklusive. Abseits vom Eis kanalisiert sie ihr Bedürfnis nach Freiheit gern in Reisen mit Wohnmobil oder Auszeiten im Tiny House. Ihr Rezept für Glück? Schlitten, Sonne, Selbstironie und Gelassenheit mit Rückschlägen umzugehen.

Julia Taubitz bleibt trotz vier Gesamtweltcup-Siegen auf dem Boden und richtet ihren Blick voller Hoffnung, aber auch Skepsis auf die Winterspiele 2026 in Cortina d'Ampezzo. Die Unwägbarkeiten und Rückschläge wie 2022 haben sie mental wachsen lassen: Dank der Arbeit mit einem Mentaltrainer ist sie inzwischen gefestigter, schätzt aber weiterhin das Unplanbare in ihrem Sport. In aktuellen Nachrichten wird berichtet, dass Taubitz ihre Saisonvorbereitung verstärkt auf Stabilität legt und das Doping-Urteil gegen Egle die Dynamik im Frauenrodeln aufmischt, wobei andere Favoritinnen wie die Italienerin Sandra Robatscher und die junge Lisa Schulte nun im Fokus stehen. Die Bahn in Cortina wird von vielen Athletinnen als technisch herausfordernd, aber weniger schnell als andere empfunden. Nach den jüngsten Weltcup-Rennen stehen laut Medienberichten Taubitz und das deutsche Team weiterhin unter Erfolgsdruck, doch auch nationale Talente wie Anna Berreiter könnten für Überraschungen sorgen. Insgesamt bleibt die Saison im Damenrodeln spannend und von vielen persönlichen Geschichten geprägt.

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