Weniger Glanz, aber keine Krise – darauf stellt sich Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter fürs kommende Jahr ein. Im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' erklärte er, dass die gesunkenen Zinsen nach den mehrfachen Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank auf die Ertragslage drücken. Das Ergebnis bleibt aber, so Reuter, 'immer noch ordentlich'. Mit fast 16 Milliarden Euro lag der Gewinn 2024 auf Rekordkurs, 2025 rechnet Reuter mit einem leichten Rückgang. Das tägliche Geschäft läuft dabei ziemlich gut: Die Spareinlagen wuchsen bereits 2024 um etwa drei Prozent; für 2025 sieht es ähnlich aus. Besonders ins Augenmerk fallen die vielen Baufinanzierungen – fast ein Drittel mehr im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zu 2024. Unternehmen greifen ebenfalls tiefer in die Tasche: Die Kreditnachfrage seitens Firmenkunden zog um über 20 Prozent an, sodass neue Zusagen auf rund 43 Milliarden Euro kletterten, was nach Corona und Energiekrise wieder nach Normalität klingt. Trotz dieser Weiterbildung der Wirtschaft gibt es einen Haken: Für große innovative Projekte bleibt laut Reuter in vielen Firmen die Zurückhaltung spürbar, zu unsicher scheint die Konjunkturlage weiterhin. Um hier mehr Investitionslust zu wecken, fordert Reuter mehr Tempo bei Genehmigungen – aus seiner Sicht dringend notwendig für Deutschlands Fortschritt.
Die Sparkassen in Deutschland rechnen für 2025 mit einem leichten Gewinnrückgang, nachdem 2024 ein Spitzenwert von fast 16 Milliarden Euro erreicht wurde. Ausschlaggebend sind die acht Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank seit Sommer 2024, die auf die Zinsmarge drücken. Trotz florierender Spareinlagen, kräftigen Anstiegs bei Baufinanzierungen und einer Zunahme von Unternehmenskrediten bleibt die Unsicherheit groß, vor allem was Investitionen in die Zukunft betrifft: Viele Betriebe schieben neue Projekte wegen der fragilen Wirtschaftslage auf. Präsident Reuter drängt auf einfachere und schnellere behördliche Abläufe, um der Wirtschaft Rückenwind zu geben. Laut aktuellen Berichten wächst im deutschen Bankenmarkt die Sorge, dass die abgekühlte Zinspolitik mittelfristig die Ertragskraft vieler Kreditinstitute gefährdet – auch die Sparkassen warnen vor langfristigen Unsicherheiten. Gleichzeitig wird in den Nachrichten verstärkt darauf hingewiesen, dass die regulatorischen Belastungen gestiegen sind und viele Banken, darunter die Sparkassen, sich schon jetzt auf Anpassungen bei Geschäftsmodellen und Dienstleistungen einstellen.