Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband pocht auf weitreichende Ausnahmeregelungen für kleine Banken in der Europäischen Union. Der aktuelle Vorschlag, wonach kleine Institute weniger komplizierte Risikoberechnung durchführen, aber besonders hohe Eigenkapitalquoten vorhalten müssten, stößt auf Skepsis: Die Anforderungen am Schweizer Modell orientiert, würden laut Ulrich Reuter zu wenige Banken nutzen können, was den eigentlichen Zweck der Entlastung verfehlen würde. Zudem bekräftigte Reuter, dass neben einer Reform der Eigenkapitalregeln vor allem eine Reduzierung der Meldepflichten notwendig sei – der Verwaltungsaufwand überlaste die Sparkassen weitaus stärker als bestehende Eigenkapitalvorschriften. Ergänzende Internetrecherche zeigt, dass die Diskussion um ein angemessenes Kleinbankenregime EU-weit hohe Wellen schlägt. Laut aktuellen Berichten bei der FAZ und der Süddeutschen Zeitung äußern nicht nur Sparkassen, sondern auch Genossenschaftsbanken ähnliche Sorgen: Sie befürchten, neue Regeln könnten vor allem den Wettbewerbsvorteil der Großinstitute vergrößern. Die EU-Kommission prüft, wie praktikabel eine pauschale Eigenkapitalunterlegung tatsächlich ist und ob weniger Regulierung bei kleinen Banken wirklich zu einer erhöhten Finanzmarktstabilität führt. Zudem laufen parallel Gespräche darüber, unter welchen Bedingungen einzelne Staaten oder Bankenverbünde eigene Wege gehen könnten, sofern das mit europäischen Standards vereinbar ist.