Vorsicht bei smartem Kinderspielzeug: Worauf Eltern bei KI-Spielwaren achten sollten

Spielzeug, das auf Sprache reagiert oder App-Anbindung hat, liegt im Trend. Besonders bei KI-gesteuerten Puppen, Robotern oder sprechenden Teddys rät der TÜV Rheinland Eltern zu kritischer Prüfung. Welche Eigenschaften wirklich zählen – ein paar Hinweise für den nächsten Geschenkkauf.

heute 11:04 Uhr | 19 mal gelesen

Hand aufs Herz: Wer erinnert sich nicht an das Lieblingskuscheltier vergangener Kindheitstage? Mittlerweile gibt’s Puppen, Roboter, sogar Bauklötze mit integriertem Mikrofon oder Sensoren – oft mit WLAN-Anschluss oder Bluetooth ausgestattet. Manchmal hört das Spielzeug sogar mit und liefert (mithilfe von Künstlicher Intelligenz) Antworten auf Kinderfragen. Der TÜV Rheinland gibt gerade vor Weihnachten Tipps, damit Technik unter dem Tannenbaum wenig Risiken mitbringt. Prüfsiegel sind dabei ein wichtiger, aber keineswegs kinderleichter Anhaltspunkt. Das klassische CE-Kennzeichen zum Beispiel – vielleicht schon unzählige Male gesehen – bedeutet erst mal gar nicht, dass unabhängige Experten das Produkt geprüft hätten. Im Gegenteil: Der Hersteller verspricht nur, gewisse Vorgaben einzuhalten. Beim sogenannten GS-Zeichen sieht die Sache anders aus. Hier stecken tatsächlich unabhängige Labore wie der TÜV Rheinland selbst dahinter. Noch ein Zahn schärfer ist das TÜV Rheinland Prädikat 'Ausgezeichneter Spielwert', das über Sicherheit hinaus pädagogischen und entwicklungsfördernden Nutzen auszeichnet. Was bei 'smarten' Spielsachen hilft? Ehrlich gesagt: Wachsamkeit. Bringt das Spielzeug eigene Apps mit, telefoniert es quasi mit Elternhandys oder swiped sich ungefragt ins heimische WLAN? Eltern sollten nicht nur das Kleingedruckte anschauen, sondern konsequent Funktionen abschalten, die unbehaglich erscheinen. Funkbasierte Spielzeuge fallen unter die EU-Richtlinie für Funkanlagen – deren Einhaltung garantiert aber das CE-Zeichen auch hier nur auf dem Papier. Wirklich beruhigend ist das selten. Noch heikler wird’s, wenn KI im Spiel ist: Gesichtserkennung, Stimmaufzeichnung, lernende Algorithmen. Der rechtliche Rahmen für KI steht zwar inzwischen, aber viele Vorschriften greifen erst in zwei Jahren. Bis es soweit ist, zählt die alte Devise: Herstellerinfos aufmerksam lesen, offensive Fragen stellen und Meinungen anderer Nutzer einholen. Gerade sensible Daten – Gesicht, Stimme, biometrische Eigenheiten – gehören genau hinterfragt. Kein Schutz ist zuviel Schutz! Zuletzt ein alter Trick: Genau hinsehen, riechen, fühlen. Riecht das Spielzeug künstlich, splittert Lack ab, gibt’s scharfe Kanten? Altmodisch, aber effektiv – und zwar ganz unabhängig davon, wie smart oder dumm das neue Lieblingsspielzeug daherkommt.

Moderne (smarte) Spielzeuge nutzen KI, Mikrofone, Kameras und sind oft mit dem Internet verbunden, was besondere Sicherheitsfragen aufwirft. Der TÜV Rheinland empfiehlt Eltern, nicht nur auf das CE-Zeichen, sondern stärker auf unabhängige Prüfzeichen wie das GS-Siegel und Zertifikate wie 'Ausgezeichneter Spielwert' zu achten, da diese für höhere Sicherheits- und pädagogische Standards stehen. Besonders bei internet- und KI-basierten Spielzeugen besteht laut verschiedenen aktuellen Medien eine wachsende Gefahr von Datenmissbrauch, ungenügendem Schutz persönlicher Daten und Cyberangriffen – laut taz etwa fordern Experten neben technischen Prüfungen auch Aufklärung der Kinder über Risiken und starke elterliche Kontrolle. Die Süddeutsche Zeitung berichtet zudem, dass viele Hersteller bei smartem Spielzeug große Lücken im Datenschutz lassen. Neues aus der Perspektive von Zeit Online: Es gibt vermehrt Rückrufe wegen Sicherheitslücken bei KI-Toys, und die Unsicherheit bei Eltern ist spürbar gestiegen.

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