Das neue Jahr fängt selten ruhig an: Noch bevor die erste Katerlaune nachlässt, stapeln sich Gläser, Servietten und allerlei Überbleibsel der Party in jeder Ecke. Wer je barfuß auf einen Konfettiregen getreten ist, weiß: Aussitzen ist keine Lösung. Aber warum nicht das Angenehme – frische Luft durchs geöffnete Fenster – mit dem Nützlichen verbinden? Müll sortieren und recyclen schont nicht nur Ressourcen, sondern tut auch dem Kopf gut: Ein klarer Raum ist ein klarer Geist – oder so sagt man, zumindest am 1. Januar.
Axel Subklew, Sprecher der Aktion 'Mülltrennung wirkt', bringt es auf den Punkt: Nur sauber getrennte Verpackungen werden zu echten Recyclinghelden. Glas hat da ohnehin einen Sonderstatus: Sekt- oder Weinflaschen und Gurkengläser (ohne Pfand, klar) dürfen nach Farben – Weiß, Braun, Grün – sortiert in die Container wandern. Wer mutig genug ist, farblose mit buntem Glas zu mischen, riskiert halbgares Recycling – und das will ja nun keiner. Kniff: Blaue Flaschen? Ab damit zum Grünglas.
Deckel, Korken oder Kronkorken können ruhig mit in den Glascontainer, denn moderne Sortieranlagen sind da unbeeindruckt. Alternativ: Wer absolute Mülltrennungs-Disziplin pflegt, sortiert Metall- und Kunststoffverschlüsse gleich separat in die Gelbe Tonne. Stehen die Glascontainer bis obenhin voll, ist Geduld gefragt – bloß nichts danebenstellen! Das landet sonst im Restmüll und ist für die Müllverwertung dann verloren.
Silvesterklassiker wie das Wachsgießen statt Bleigießen (das ist ja verboten) hinterlassen einen Haufen Wachsfiguren. Wenn man sie mag: wieder einschmelzen. Wenn nicht: Restmüll. Beim Wunderkerzen-Gemetzel gilt’s genauso. Und die Verpackungen zu den Sets? Kompliziert: Kunststoffbeschichteter Karton in den Gelben Sack, der Rest ins Altpapier. Lüfte Luftschlangen oder Girlanden aus Papier sind Recycling-Freunde – außer sie tragen Metall oder Schnüre, die müssen raus und in den normalen Abfall.
Von Chips über Glücksschweinchen (immerhin süß!) bis zu Krapfen: Plastik, Aluminium, Karton – alles will richtig sortiert werden. Schmutzige Servietten oder angeknabberte Pappteller gehören – vielleicht wenig überraschend – in den Restmüll. Wer noch Inspiration sucht, kann online auf der Website der Initiative nach dem nächsten Glascontainer suchen – es gibt wirklich kaum eine Ausrede für Faule.
Hinter der Info-Offensive steckt "Mülltrennung wirkt", eine Aktion der dualen Systeme, die mit ihrem Recycling-Netzwerk bundesweit möglichst viele für den nachhaltigen Umgang mit Verpackungen begeistern will. Klingt etwas trocken – ist es aber nicht, wenn man denkt, wie viele Tonnen Glas, Kartons und Folien jedes Jahr gerettet werden können. Am Ende vielleicht auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein – aber etwas weniger Chaos nach Silvester fühlt sich jedes Mal irgendwie besser an.
Nach Silvester türmt sich der Hausmüll: Sektflaschen, Chipstüten, konfettiübersäte Girlanden und die Überreste diverser silvesterlicher Traditionen müssen korrekt entsorgt werden. Glasverpackungen werden optimal recycelt, wenn sie nach Farben sortiert und in vorgesehenen Containern entsorgt werden – bunte Flaschen wie blaues Glas gehören zur Grünglassammlung. Metallverschlüsse dürfen mit ins Altglas, während knifflige Partyreste wie Wunderkerzen, Wachsfiguren und beschichtete Verpackungen je nach Material in Restmüll oder Gelbe Tonne sortiert werden müssen.
Verstärkt wird zur Mülltrennung in der Silvesternacht und darüber hinaus aufgerufen, da korrektes Recycling nicht nur Ressourcen und Energie spart, sondern auch die Umwelt langfristig schont. Laut aktuellen Berichten werden in Deutschland jedes Jahr rund zwei Millionen Tonnen Altglas gesammelt, wobei die Recyclingquoten hoch, aber noch ausbaufähig sind. Interessanterweise hat die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall erst kürzlich neue Empfehlungen zur Farbtrennung und Restmüllvermeidung veröffentlicht; zudem die Deutsche Umwelthilfe anlässlich der Silvesternacht mehrfach gegen die unsachgemäße Entsorgung von Böller- und Raketenresten protestiert.