Škoda im Wüstensand: Gryazin und Aleksandrov peilen WRC2 Challenger-Krone in Saudi-Arabien an

Mladá Boleslav – Mitten im Finale: Škoda-Pilot Nikolay Gryazin und sein Copilot Konstantin Aleksandrov reisen als Spitzenreiter ihrer jeweiligen WRC2 Challenger-Wertungen zur Premiere der Rallye Saudi-Arabien. Auch für Teamkollege Robert Virves gibt’s noch eine kleine Resthoffnung.

heute 15:02 Uhr | 17 mal gelesen

Wer Rallye liebt, rückt auf dem Kalender jetzt ein großes rotes Kreuz an: Saudi-Arabien debütiert als Etappenort der Rallye-Weltmeisterschaft. Klingt nach Abenteuer – Passt. Gryazin/Aleksandrov starten als Führende Richtung Jeddah, während Virves/Viilo noch einen Funken Hoffnung hegen. Bevor überhaupt ein Motor aufjault, steht schon fest: Das Toksport WRT-Team holt die WRC2-Teamwertung, da der direkte Rivale PH Sport nicht gemeldet ist. Klingt entspannt? Von wegen. 35 Grad, eine wilde Mischung aus Sand, Geröll und sogar ein bisschen Formel-1-Glamour auf dem Corniche Circuit. Da fragt man sich: Wer taugt als Wüstenfuchs, wer bekommt Sonnenbrand und Reifenschäden? Im Fahrerfeld dichtes Gedränge – vier Piloten, darunter die Skoda-Riege, haben noch rechnerische Chancen auf den Titel. Gryazin setzt auf Erfahrung und Reifenverstand. Virves, der mit ordentlich Rückstand antritt, wähnt sich in einer Win-Win-Situation: Kein Druck, nur Hoffnung. Auch bei den Beifahrern ist noch Spannung; Aleksandrov hat die Nase vorn, Viilo lauert aber mit Respektabstand. Und: Fünf weitere Škoda-Teams scharren mit den Hufen, darunter Gus Greensmith, der auf ein versöhnliches Saisonende spekuliert. Sogar Rallye-Erfahrung aus Mexiko, Katar, Polen und Indien ist am Start – klingt fast wie ein Interrail-Ausflug, aber garantiert ohne Sitzplatzreservierung. Ein kurzer Schwenk zum Zeitplan: Ungewöhnlich bereits die Abendprüfung am Mittwoch. 17 Prüfungen, fast 320 Offroad-Kilometer, drei Tage Hitze, dazu das neugierige Publikum am Roten Meer. Was mit Formel 1 geht, geht hier vielleicht auch – zumindest hofft das die WRC. Und ja, zum guten Ton gehört die obligatorische kleine Statistikparade: Gryazin führt das Championat, dicht gefolgt von den üblichen Verdächtigen. Und auch für die Rallye-Experten zum Schmunzeln – Saudi-Arabien ist längst auf dem internationalen Rennradar. Formel E, Rallye Dakar; der Ölreichtum wird hier inzwischen in Oktan umgesetzt. Fazit? Ein Titel ist vergeben, weitere werden heiß umkämpft. Und wie immer gilt: Erst, wenn der Sand sich legt, zählen die Punkte. Wer’s verpasst, muss bis Januar 2026 warten. Aber das ist ja zum Glück noch Zukunftsmusik.

Die Rallye Saudi-Arabien 2025 ist ein doppelter Neuzugang: Zum einen als Saisonfinale der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, zum anderen als Standortpremiere für das WRC2 Challenger-Geschehen. Führend reisen die Toksport-Škoda-Duos Gryazin/Aleksandrov und Virves/Viilo an den Start, wobei sich im engen Feld noch mehrere mögliche Champions tummeln. Der Modus bleibt spannend – schon kleine Fehler könnten das Endergebnis kippen. Trotz klarer Wetterverhältnisse sind Reifenmanagement und Hitzeresistenz gefragt. Bereits im Vorfeld kann Škoda das Team-Championat einstreichen, während bei Fahrer- und Beifahrerwertungen noch alles offen ist. Aktuelle Recherchen zeigen, dass Saudi-Arabien momentan auf internationalen Motorsport setzt: Neben der frisch hinzugefügten Rallye sind auch Formel-1- und Formel-E-Events sowie die Rallye Dakar Stakeholder für den modernen Automobilsportgeist des Landes. Laut taz.de startete die Formel 1 jüngst vor vollem Haus und unter breiter Kritik an den Menschenrechtsverhältnissen, was auch wieder die Debatte um 'Sportswashing' befeuerte. Zudem berichtet spiegel.de, dass neue Rallye-Formate in Saudi-Arabien insbesondere die technische Belastbarkeit der Fahrzeuge und die extremen klimatischen Bedingungen der Teilnehmer herausstellen. Bei krautreporter.de steht die kontinuierliche Entwicklung des Rallyesports in neuen Märkten im Fokus, wobei neben sportlichen auch wirtschaftliche und politische Interessen eine zunehmende Rolle spielen.

Schlagwort aus diesem Artikel