Es ist seltsam: Wenn Max Langenhan von der neuen Piste in Cortina d'Ampezzo erzählt, klingt er fast wie ein kleiner Junge an Weihnachten. Und ehrlich, wer könnte es ihm verdenken? Die Berge, die Geschichte und mittendrin diese neue Bahn – Langenhan findet sie großartig, auch wenn er zugibt, dass sie ein eigenwilliges Biest ist. 'Jede Bahn hat ein Eigenleben,' sinniert er, 'aber diese hier bringt mit übernommenen alten Kurven Erinnerungen zurück, ohne sich vor der Zukunft zu verstecken.' Dabei ist der Weltmeister nicht einfach nur begeistert – er weiß, was ihn erwartet: eine Bahn, die keine Fehler verzeiht und in den Schlüsselsektionen mit Namen wie Curva Antelao die Spreu vom Weizen trennt.
Aber Klartext: Langenhan muss sich nicht nur mit der Bahn, sondern auch mit einer hungrigen Konkurrenz messen. Loch, Müller, Fischnaller – die bekannten Namen sind da, und auch wenn er als amtierender Weltmeister und Gesamtweltcupsieger als Gejagter gilt, spürt er mehr Chancen als Lasten. Spannend ist, wie ehrlich Langenhan über die eigenen Unsicherheiten spricht: Wie oft verbeißen sich Topathleten in Perfektionismus? Langenhan gesteht, dass er Fehler schwer abschütteln kann. Selbst nach Siegen grübeln – klingt anstrengend, ehrlich, menschlich.
Und dann – ein kleiner Schlenker: Sein Mitbewohner Felix Loch, der Allesgewinner, offenbar Vorbild in Sachen Anpassung und Nervenstärke, sei schwer zu kopieren. 'Der dreht so blitzschnell den Schalter um, das kann ich nur manchmal.' Erfahrung, meint Langenhan, macht wirklich den Unterschied. Bei Olympia will er trotzdem nicht einfach nur dabei sein: Klar will er gewinnen, aber er bleibt realistisch – an Tag X kann jeder vorn landen. Sport halt, so unberechenbar wie das Leben selbst.
Max Langenhan schwärmt im Gespräch von der faszinierenden Atmosphäre der neuen Olympia-Rodelbahn in Cortina d’Ampezzo. Die Bahn vereint moderne Streckenführung mit traditionellen Elementen der alten Strecke und fordert die Athleten sowohl technisch als auch mental heraus: 'Jeder Fehler wird bestraft', sagt Langenhan. Seine Einschätzung deckt sich mit Stimmen anderer Profis, die die Bahn bislang als anspruchsvoll, aber fair loben. Langenhan zeigt sich in Interviews reflektiert: Sein Ehrgeiz treibe ihn immer weiter, sei aber manchmal ein Fluch – etwa, wenn er sich nach Verletzungen kaum zur Erholung überreden kann. Die Konkurrenz im internationalen Rodelsport, speziell aus Österreich, hat kräftig aufgeholt, was die Prognose für Olympiamedaillen noch spannender macht. Kurios: Der tägliche Spagat zwischen Lockerheit vor Wettbewerben und maximaler Fokussierung gelingt dem jungen Weltmeister mit einer beneidenswerten Ruhe, die andere laut Langenhan schon mal in den Wahnsinn treibt. Aktuelle Nachrichtenquellen berichten, dass sich Teams aus Deutschland, Österreich und Italien in den letzten Probeläufen in Cortina gegenseitig nichts schenken und die Trainingszeiten sehr eng beieinanderliegen, was auf hochklassige Rennen bei Olympia hoffen lässt.