Es ist schon merkwürdig: Wenn es um die Fußball-WM 2026 geht, flattern die deutschen Hoffnungen nicht gerade wie Fahnen im Wind. Eine frische Umfrage von Forsa – erhoben für den 'Stern' – zeigt, dass läppische acht Prozent der Bürger glauben, das Team von Julian Nagelsmann könnte tatsächlich Weltmeister werden. Ganz besonders gedämpft ist der Optimismus im Osten des Landes: Da wagt es gerade mal ein verschwindend geringer Anteil – genau ein Prozent – an den großen Coup zu denken. Interessant: Wer sich selbst als fußballaffin betrachtet (von denen gibt es ja viele in Deutschland), ist etwas zuversichtlicher, aber selbst unter diesen sind es nur 13 Prozent mit Sieger-Träumen.
Immerhin: Nach gelungener Qualifikation für das nordamerikanische Turnier im kommenden Jahr (das übrigens in Kanada, Mexiko und den USA gestreut wird) schaut die Masse dennoch halbwegs wohlwollend auf das Team. Forsa ist ins Detail gegangen und hat die Erwartungen Stufe für Stufe abgefragt: Für fünf Prozent endet das Abenteuer bereits in der Vorrunde, zwei Prozent tippen auf ein Aus im Sechzehntelfinale, und 15 Prozent sehen das Aus im Achtelfinale nahen. Die größte Hausnummer ist aber das Viertelfinale: Fast jeder Dritte – genau 27 Prozent – rechnet da mit dem deutschen Abschied. Im Halbfinale glaubt der Pessimismus bei 18 Prozent zu siegen, acht Prozent rechnen mit einer Finalniederlage. Zusammengerechnet glauben 61 Prozent, dass das Team bis mindestens ins Viertelfinale vordringen kann. Aber so richtig einig ist man sich auch nicht – immerhin 17 Prozent wissen einfach nicht, was man erwarten soll. Bleibt die Frage: Dreht sich das Windrad der Hoffnung noch, oder ist das einfach die neue deutsche Fußballrealität?
Ach ja, falls jemand nach Fakten fragt: Befragt wurden 1.007 Leute, Stichtag war der 20. und 21. November nach Initiative des Meinungsforschungsinstituts Forsa für die Magazine 'Stern' und RTL Deutschland. Kleiner Nachklapp: Aussagen über Fußball sind ja bekanntlich immer ein bisschen Kaffeesatzlesen.
Die Deutschen sind bezüglich der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft alles andere als überschäumend optimistisch. Interessanterweise sind es vor allem Menschen mit ausgeprägtem Fußballinteresse, die eher an einen Titel glauben, wohingegen im Osten der Titeltraum praktisch nicht existiert. Laut der Umfrage erwartet die Mehrheit den Einzug mindestens ins Viertelfinale, aber echte Euphorie bleibt aus.
Ergänzend äußern zahlreiche Experten und Kommentatoren angesichts der jüngsten Turnierresultate und teils holprigen Qualifikationsspiele ebenfalls Zurückhaltung; die Forderung nach grundlegenden strukturellen und personellen Reformen innerhalb des DFB ist weiterhin präsent. In vielen Artikeln der letzten Tage wird zudem angesprochen, dass es im Umfeld der Nationalmannschaft einen gewissen Realismus gibt und die Erwartungen nach den Enttäuschungen der letzten Jahre eher vorsichtig formuliert sind – man möchte nicht zuletzt erneuten Frust vermeiden. Darüber hinaus wird diskutiert, wie es um die Außendarstellung des Teams, die Nachwuchsförderung und das Vertrauen in Nagelsmann als Trainer bestellt ist; einige Stimmen sehen dennoch eine gewisse Aufbruchstimmung, da der Kader von jungen Talenten lebt, andere warnen vor überzogenen Ansprüchen angesichts internationaler Konkurrenz und fehlender Konstanz.