Karin Prien verlangt entschiedene Antworten auf Femizide

Die Bundesfrauenministerin schlägt Alarm: Brutale Gewalt gegen Frauen ist trauriger Alltag – und sie will endlich wirkungsvolle Gegenmaßnahmen.

heute 00:03 Uhr | 32 mal gelesen

Es klingt fast wie ein Schlag in die Magengrube, wenn Karin Prien von der CDU das Unfassbare ausspricht: 'Frauen werden tagtäglich Opfer von Gewalt – das dürfen wir keinesfalls als gegeben akzeptieren.' In einem Interview mit der 'Rheinischen Post' betont sie beinahe eindringlich, wie wenig Verständnis und Tatenlosigkeit sie erträgt. Sie verlangt nicht nur rhetorische Runden bei Podiumsdiskussionen, sondern fordert knallhart ein Paket aus konkreten Schutzmaßnahmen, einer gründlicheren Erfassung des Problems und einem vernünftig ausgebauten Hilfssystem – damit am Ende mehr als nur warme Worte übrigbleiben.

Noch am Freitag haben Prien, Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) und das Bundeskriminalamt aktuelle Berichte zu häuslicher Gewalt präsentiert. Grauenvoll: Über 135.000 Frauen und Mädchen gerieten allein dieses Jahr in den Strudel der Partnerschaftsgewalt, was rein rechnerisch jede Stunde mehr als 15 Betroffene bedeutet. Prien gibt sich wenig Illusionen hin; sie sagt klipp und klar, dass all diese Zahlen einen gesellschaftlichen Alarmruf darstellen – und dass es Zeit ist, Femizide ebenso klar zu benennen und als das zu behandeln, was sie sind: Morde aufgrund des Geschlechts.

Das Thema lässt sich nicht einfach auf die Polizei abschieben, da ist Prien skeptisch. Es müsse wirklich 'Chefsache' werden – ein gesamtgesellschaftliches Projekt, bei dem endlich mehr als Lippenbekenntnisse gefragt sind. Frauen sollen nicht nur frei, sondern auch wirklich sicher leben können, findet sie – und fordert, den Schritt von moralischer Empörung zu echter Prävention endlich zu gehen. Ach ja: Das bloße Anprangern reicht vorne und hinten nicht mehr.

Prien pocht darauf, dass Deutschland bei Gewalt gegen Frauen endlich aufwacht und konkrete Maßnahmen auf allen Ebenen einführt. Die erschreckenden Zahlen zu Partnerschaftsgewalt im Jahr 2024 verdeutlichen, dass es nicht allein mit Hilfsangeboten getan ist, sondern auch rechtliche Klarheit und entschiedene gesellschaftliche Positionierungen nötig sind. Neue Online-Quellen bringen weitere Perspektiven und vertiefen die Dringlichkeit: Laut taz wird die Versorgungslage in Frauenhäusern kritisch betrachtet, ein Artikel der FAZ hebt die Debatte um anonyme Spurensicherung nach sexueller Gewalt hervor, und Zeit online beleuchtet, wie digitale Gewalt gegen Frauen zunehmend in den Fokus rückt.

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