Die frische Finanzierungszusage sorgt dafür, dass das Power-to-Liquid-Projekt in Leuna erstmal bis 2035 laufen kann – so steht es zumindest in einer Mitteilung des Ministeriums. In der dortigen Anlage geht es darum, die Herstellung strombasierter Kraftstoffe nicht nur zu erforschen, sondern sie auch für die industrielle Umsetzung fit zu machen. Manche sagen ja: Die Welt ist nicht auf Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe angewiesen, andere sehen genau darin die rettende Brücke. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) betont jedenfalls, die Förderung der Betriebsphase katapultiere die technische Entwicklung auf das nächste Level. In Leuna, sagt er, entstehe die weltweit erste Anlage, in der nachhaltiger Treibstoff entlang der gesamten Prozesskette im halb-industriellen Maßstab getestet wird. Ein Sprungbrett zwischen Labor-Experimenten und echten Marktbedingungen, quasi ein Bindeglied für die große Transformation. Bereits 2023 wurde das DLR nach einem Auswahlverfahren beauftragt, das Vorhaben technisch auf die Beine zu stellen – 5,48 Millionen gab’s damals bereits, 130 Millionen weitere für den Bau kamen 2024 dazu. Jetzt, mit den neuen Zusagen, ist die Arbeit für die Jahre 2028 bis 2035 abgesichert. Bleibt die Frage: Kann so ein Projekt das große Versprechen einlösen?
Die Millionenförderung des Bundesverkehrsministeriums für das DLR soll die Entwicklung und Produktion alternativer, strombasierter Kraftstoffe – also sogenannter Power-to-Liquid-Kraftstoffe – erheblich beschleunigen. Ziel des Projekts in Leuna ist die komplette Nachbildung der Produktionskette unter fast realen industriellen Bedingungen, was vor allem für den Flugverkehr, aber auch für Schifffahrt und Schwerlasttransporte von großer Bedeutung sein könnte. Neuere Stimmen aus der Wissenschaft warnen allerdings, dass solche Lösungen zwar vielversprechend seien, aber der tatsächliche Markthochlauf vor erheblichen Markt- und Kostenrisiken steht; der politisch beabsichtigte Anschub durch Millionenförderungen könnte durch technologische Hürden und internationalen Wettbewerbsdruck an seine Grenzen stoßen. Frische Einschätzungen verschiedener Nachrichtenportale zeigen zudem, dass sich das Thema im Spannungsfeld zwischen Innovationseifer, hohen Energiepreisen und der Frage nach pragmatischen Skalierungslösungen bewegt.