Spätestens nach dem ersten Verkaufsgespräch mit glänzenden PowerPoint-Präsentationen wird klar: Die Profitträume der Beauty-Branche fußen auf Luftschlössern. Rechenbeispiele suggerieren märchenhafte Umsatzsprünge durch neue Geräte oder exklusive Behandlungen, aber das wahre Leben kennt kein "Plug & Play". Die meisten Studios schöpfen den anfänglichen Hype allein aus dem eigenen Stammklientel ab – klar, bestehende Kundinnen testen gern mal das Neue. Doch die ersten Euphorie gibt oft den Taktstock für eine fatale Fehleinschätzung vor: Was in der vertrauten Community geht, scheitert draußen an nervösen, misstrauischen Neukundinnen.
Preisgefüge und Psychotricks: Kundengewinnung ist keine Glaskugel
Stammgäste kennen Studio und Leistung – sie zahlen vielleicht aus Loyalität oder weil sie wissen, was sie bekommen. Genau das fehlt neuen Kundinnen völlig. Sie stolpern übers Angebot, interpretieren den Preis als Risiko – ein teurer Ersttermin erscheint nicht wie ein Qualitätsversprechen, sondern wie eine Wette um das eigene Portemonnaie. Niemand gibt gern viel Geld für etwas aus, das wie eine Blackbox wirkt. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit gähnt also eine Lücke, die viele Anbieter unterschätzen.
Metropole oder Provinz – das ist nicht das Gleiche
Vieles, was in Berlin oder München funktioniert, sieht in Hagen, Paderborn oder im Taunus schnell alt aus. Die stolzen Preise, mit denen manarmiert durch hippe Citys marschiert, lassen sich selten auf Kleinstädte oder Dörfer übertragen. Da zählt nicht nur, was das Angebot kann, sondern was der Markt überhaupt akzeptiert. Ein Gerät macht allein keine neue Nachfrage, und Nachbarstudios sind oft billiger und mindestens genauso freundlich.
Marke? Differenz? Fehlanzeige.
Wenn sich Studios im Außenauftritt gleichen wie ein Ei dem anderen, bleibt dem Neukunden nur, am Preis zu vergleichen. Der Glaube "Ich bin mehr wert!" reicht nicht, wenn der Markt keinen Unterschied erkennt. Deshalb greifen in der Fläche kaum Hochpreis-Strategien, selbst wenn sie bis ins letzte Social Material durchkalkuliert sind.
Festhalten am Mythos
Warum also sterben diese Versprechen nicht aus? Es vereinfacht alles, gibt schnelle Hoffnung – und wer viel investiert, glaubt gern an sein Glück. Aber harte Marktfaktoren schlagen eben jede Fantasie.
Wirklicher Wert statt Wunschdenken
Höhere Preise bestehen nur dort, wo Marke sichtbar und Vertrauen spürbar sind – oder wo sich echtes Empfehlungsmarketing aufbaut. Ohne diese Grundlage nützen alle Geräte-Träume nichts. Unterm Strich bleibt: Der Wert muss erlebbar und nachvollziehbar sein, nicht einfach nur behauptet werden.
Über die Autorin:
Banu Suntharalingam (Beautyholic) kennt die täglichen Kämpfe der Branche aus der Praxis und unterstützt Kosmetikerinnen bei echter Kundengewinnung – statt leerer Versprechungen. Mehr Infos: https://beautyholic.de/
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Die Annahme, neue Geräte und glänzende Hochpreis-Strategien führten garantiert zum Erfolg, ist in der Beauty-Branche ein weitverbreiteter Trugschluss. Viele Studios erleben, dass Stammkundinnen zwar experimentierfreudig sind, bei Neukundinnen aber hohe Einstiegspreise abschrecken – denn ohne Vertrauen ist selbst ein exklusives Angebot erst einmal ein Unsicherheitsfaktor. Gerade außerhalb von Großstädten greifen diese Modelle kaum, weil sowohl die Kaufkraft als auch die Differenzierungsmöglichkeiten limitiert sind; entscheidend für nachhaltigen Erfolg sind echte Alleinstellungsmerkmale, erlebbare Qualität und ein authentisches Vertrauensverhältnis zwischen Studio und Kundschaft. Neue Recherchen zeigen, dass die Marktbereinigung in der Kosmetikbranche durch höhere Kosten und weniger Nachfrage weiter zunimmt – viele Studios berichten von einem härteren Wettbewerb, während Kunden sparsamer werden. Gleichzeitig versuchen immer mehr Anbieter, mit Sonderaktionen und Mischangeboten die Kundschaft an sich zu binden, wobei Experten raten, lieber auf Stammkundenpflege und gezielte Qualitätskommunikation als auf Preisdumping zu setzen. Die Digitalisierung – und damit verbunden eine wachsende Transparenz – führt dazu, dass sich Kundinnen inzwischen intensiver online informieren und unabhängige Bewertungen eine immer größere Rolle bei der Preisakzeptanz spielen.