Sondervermögen soll Weiterbildung in Deutschland ankurbeln

Um der wachsenden Bedeutung von KI und dem steten Wandel der Arbeitswelt gewachsen zu sein, plant die Bundesregierung eine massive Offensive: Mehr Menschen sollen sich weiterbilden – dank besonderer finanzieller Förderung.

heute 08:50 Uhr | 15 mal gelesen

Manchmal habe ich das Gefühl, Deutschland wacht immer erst auf, wenn die Glocke schon halb geschlagen hat. Aktuell scheint es eine Art „Schulterschluss-Ministerium“ zu geben: Sozial- und Familienministerium gehen gemeinsam voran und wollen, dass bis 2030 fast zwei Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich fortbilden – elf Prozent mehr als aktuell, wie Bärbel Bas (SPD) und Karin Prien (CDU) schreiben. Dieser Ehrgeiz mag an Länder wie Schweden oder Finnland erinnern, wo Weiterbildung so normal ist wie das Wetterreden beim Kaffee. Aber: So einfach ist das alles nicht. Die Idee: Geld aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität soll unter anderem in das Onlineportal „mein NOW“ fließen, es besser sortieren, zugänglicher machen und schlicht den Umstieg oder Aufstieg einfacher gestalten. Absicht dahinter: Arbeitslosigkeit soll so gar nicht erst entstehen – Prävention statt Flickwerk. Ich gebe zu: Klingt einleuchtend. Aber ob digitaler Zugang allein alte Probleme löst? Manche Betriebe halten Weiterbildung immer noch für unnötigen Luxus.

Die Bundesregierung greift zum Sondervermögen, um die Teilnahme an beruflichen Weiterbildungen signifikant zu steigern. Kernziel ist ein Anstieg der Weiterbildungsquote von derzeit etwa 54 Prozent auf 65 Prozent bis zum Jahr 2030, um einen massiven gesellschaftlichen Wandel durch Digitalisierung und KI-Prozesse aufzufangen. Dabei fließt Geld gezielt ins nationale Portal „mein NOW“, von Verbesserung der digitalen Erreichbarkeit bis hin zu einer transparenteren Angebotspalette. Nach jüngsten Recherchen ist besonders die Verbindung zu europäischen Best-Practice-Beispielen wie Schweden und Finnland ein Kern des Ansatzes, allerdings werden Stolpersteine wie geringes Interesse in Teilen der Wirtschaft und ungleiche Zugangschancen offen diskutiert. Die laufende Debatte um das Sondervermögen und die Details der Weiterbildungsförderung sowie die damit verknüpften Reformüberlegungen im Sozialrecht ziehen derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich – auch, weil dies als Gegenentwurf zu kurzfristigen Reaktionen auf Arbeitsplatzverlust verstanden wird.

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