Dax-Unternehmen stemmen sich mit Milliarden gegen Krise

Angesichts anhaltender Wirtschaftsflaute und unsicherer globaler Märkte kurbeln deutsche Großkonzerne ihre Sparkuren und Umstrukturierungen weiter an.

heute 07:04 Uhr | 19 mal gelesen

Wirtschaftlich gesehen ist 2024 kein einfaches Jahr für Deutschlands große börsennotierte Unternehmen. Wenig überraschend – oder vielleicht doch, je nach Blickwinkel – tauchen in den derzeitigen Geschäftsberichten immense Kosten für Umstrukturierungen auf. Eine Analyse des "Handelsblatts" bescheinigt: Allein in den ersten neun Monaten gingen etwa sechs Milliarden Euro nur für den Abbau und die Neuaufstellung von Personal drauf. Diese Gelder verschwinden nicht einfach irgendwie – sie schlagen sich als hohe Abfindungen nieder oder landen in Vorruhestandsmodellen. Teilweise sind das Summen, die für einzelne Beschäftigte locker im sechsstelligen Bereich liegen. Und das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange: Seit Jahresbeginn 2024 haben sich die Maßnahmen weiter zugespitzt. Die Bilanz: Über 16 Milliarden Euro wurden insgesamt mittlerweile für Restrukturierungen unter den Dax-Konzernen ausgegeben. Ziemlich gewaltig, für meinen Geschmack. Wenn man sich fragt, wo konkret das viele Geld landet: Mercedes-Benz lag mit 1,4 Milliarden Euro an der Spitze, gleich dahinter rangiert Volkswagen mit Ausgaben von 900 Millionen. Auch Siemens und die Commerzbank drückten jeweils rund 500 Millionen ab, während Bayer mit etwa 400 Millionen Euro nicht weit zurückliegt. Eine Vielzahl dieser Summen sind Investitionen in Abfindungen, Sozialpläne – der Begriff Sparprogramm klingt oft harmloser als er sich für viele Betroffene anfühlt.

Deutschlands Dax-Konzerne reagieren auf die schwächelnde Konjunktur und die Herausforderungen eines angespannten globalen Marktes, indem sie seit Anfang 2024 mehr als 16 Milliarden Euro in harte Sparprogramme stecken. Besonders auffallend ist dabei, dass der Großteil der Mittel in Personalmaßnahmen wie Vorruhestand oder Abfindungen fließt, was nicht nur das Betriebsklima, sondern auch die Erwartungshaltung an #MadeInGermany auf die Probe stellt. Laut aktuellen Analysen sind die Gewinnerwartungen vieler Unternehmen trotz dieser enormen Aufwendungen weiterhin gedämpft – Unsicherheit bleibt das Stichwort, ob sich die Restrukturierungen langfristig als lohnend erweisen. Weitere Recherchen belegten, dass sich der Sparkurs über viele Branchen zieht: So stellen neben Auto- und Chemiekonzernen wie Volkswagen und Bayer auch Banken und Technologiefirmen ihre Geschäftsfelder neu auf. Die Diskussion um Zukunftsaussichten reicht von der Sorge um den Verlust von Know-how bis hin zu Forderungen nach einer aktiveren Industriepolitik, etwa durch gezielte Investitionen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Weiterbildung. Manche Wirtschaftsexperten warnen bereits, dass die hohe Sparintensität nicht zu einer dauerhaften Schwächung des Standorts führen darf. Aktuelle Beiträge auf taz, Handelsblatt und anderen Nachrichtenseiten zeigen, dass die Belegschaften die Unsicherheit vielerorts spüren und Gewerkschaften ihren Einfluss ausbauen – auch mit Blick auf Arbeitsplätze, Tarifverträge und Sozialpläne.

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