Es klingt fast wie ein Déjà-vu: Zum zweiten Mal hintereinander meldet das Statistische Bundesamt, dass der Anteil der Niedriglohnjobs an allen Arbeitsverhältnissen in Deutschland fest auf 16 Prozent stagniert. Zwischen 2014 und 2024 war in der Statistik noch spürbar Bewegung – von 21 auf 16 Prozent; vor allem ein rasanter Absturz zwischen 2022 und 2023, als der Mindestlohn in die Höhe schnellte und damit so manche Niedriglohnstelle aus der Kategorie katapultierte. Aber seitdem – jetzt, 2025 – verharren die Zahlen.
Interessant (oder vielleicht auch ein bisschen ernüchternd): Für 6,3 Millionen Jobs bedeutet das weiterhin Löhne unter 14,32 Euro pro Stunde – alles unterhalb von zwei Dritteln des mittleren Bruttostundenverdiensts. Besonders auffällig bleibt das Bild in Branchen wie Gastronomie, Landwirtschaft und Kultur, wo bis zur Hälfte aller Stellen als Niedriglohn gelten. Im Gegensatz dazu sind Berufe in der Verwaltung, im Bildungswesen oder in Finanzdienstleistungen fast schon Niedriglohn-frei.
Die Ungleichheit in der Bezahlung – die Lohnspreizung, wie sie offiziell genannt wird – bleibt auf dem Niveau des Vorjahres. Konkretes Beispiel gefällig? Wer zu den Besserverdienenden gehört, verdient im Schnitt fast das Dreifache dessen, was Geringverdienende bekommen. Auffällig ist jedoch: Die Lohnsteigerungen fielen bei den ärmeren Beschäftigten und in der Mitte kräftiger aus als bei den Gutverdienenden. Ein Trost? Vielleicht, aber das ändert nichts an der grundsätzlichen Schieflage.
Persönliche Randnotiz: Es bleibt die Frage, ob Deutschland am Ende nicht doch ein strukturelles Problem mit dem Niedriglohnsektor hat. Manchmal erinnert das Thema ein wenig an diese stuckenden Tapeten in Altbauwohnungen – es wird immer mal wieder ausgebessert, aber das Muster bleibt bestehen.
Die Quote niedrig entlohnter Arbeitsverhältnisse in Deutschland stagniert seit 2023 bei 16 Prozent – nach einem Jahrzehnt des Rückgangs, vor allem durch den Anstieg des Mindestlohns. Besonders hoch bleibt die Niedriglohnquote in Branchen wie Gastronomie, Landwirtschaft oder Kultur, während sie in Bereichen wie öffentlicher Verwaltung oder Bildung sehr niedrig ist. Auffällig ist, dass Geringverdienende im letzten Jahr etwas vom höheren Lohnzuwachs profitieren konnten, während die Einkommensungleichheit insgesamt weiterhin besteht.
Ergänzend: Im Jahr 2025 sorgten auch Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten dafür, dass der tatsächliche Kaufkraftgewinn für Niedrigverdienende relativ gering blieb, wie verschiedene Medien jüngst betonen. Die Bundesregierung diskutiert aktuell über weitere Anpassungen des Mindestlohns und gezielte Maßnahmen zur Eindämmung von Armut trotz Arbeit, wobei Meinungen über die Effektivität der bisherigen Maßnahmen auseinandergehen. Gewerkschaften forderten wiederholt verstärkte Kontrollen zur Einhaltung der Entlohnungsregeln sowie eine Ausweitung tarifgebundener Beschäftigung, um den Niedriglohnsektor substanziell einzudämmen.