Wenn man genauer hinschaut, spürt man eine feine Ambivalenz in den aktuellen Statistikzahlen: Verglichen mit September 2024 sind die preisbereinigten Umsätze im Dienstleistungsbereich um 1,6 Prozent gestiegen, nicht bereinigt um satte 3,2 Prozent – Inflation und Preisentwicklungen schwingen da immer mit. Interessant ist, wie unterschiedlich sich die einzelnen Segmente schlagen: Immobilien- und Wohnungsdienstleistungen boomen mit fast einem Prozent Plus im Vergleich zum August, und auch die Informations- und Kommunikationsbranche zeigt vorsichtig optimistische Impulse. Das Bild ist aber keineswegs überall rosig: Transport, Lager und Logistik bescheren mit einem Minus von 0,8 Prozent den kräftigsten Dämpfer – vielleicht ein Zeichen der schwierigen Gemengelage mit Lieferkettenproblemen und Preissteigerungen? Noch getrübt ist die Lage im Bereich "sonstige Dienstleistungen" wie Gerätemiete oder Zeitarbeit sowie bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Diensten: Hier rutschten die Umsätze moderat nach unten, aber immerhin nicht dramatisch. Im Grunde spiegeln die Zahlen das wider, was man auch beim Gang durch verschiedene Stadtviertel beobachten kann: Unterschiedliche Branchen erleben höchst verschiedene Nachfragen, und die kleinen Ausschläge nach oben oder unten sagen vermutlich mehr aus, als einem auf den ersten Blick scheint. Und sowieso, ob man solche Daten nun als Vorbote für eine konjunkturelle Wende oder als kurzfristige Schwankung deuten will, bleibt immer ein bisschen eine Glaubensfrage.
Der Dienstleistungssektor in Deutschland verzeichnete im September 2025 gegenüber dem Vormonat einen leichten realen Umsatzrückgang von 0,2 Prozent, während nominale Umsätze um 0,2 Prozent stiegen. Im Jahresvergleich blieb jedoch ein reales Umsatzplus von 1,6 Prozent bestehen. Besonders auffällig ist der Zuwachs im Immobiliensektor (+0,9 %) und IT/Kommunikation (+0,6 %), während Transport und Lager (-0,8 %), sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen und freiberufliche Bereiche rückläufig waren. Laut aktuellen Berichten in den Medien wird die dienstleistungsorientierte Konjunktur weiter von Unsicherheiten wie geopolitischen Konflikten, schwacher Konsumstimmung und zunehmenden Lohnkosten beeinflusst. Gleichzeitig betonen Ökonomen, dass gerade im Bereich Kommunikation und Digitalisierung neue Chancen entstehen, die künftig stärkere Impulse setzen könnten. Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland jedoch leicht hinterher, was die Dynamik im Dienstleistungsmarkt angeht – dafür gibt es aber Hoffnungsschimmer bei Investitionen in digitale Infrastrukturen.