Außenpolitiker aus Deutschland fordern angesichts der letzten, umstrittenen syrischen Parlamentswahl mehr Konsequenz im Umgang mit Syrien. Die Initiatoren von Union, SPD und Grünen drängen auf eine Verknüpfung der Entwicklungshilfe mit klaren Fortschritten bei der Demokratie und beim Schutz von Minderheiten – andernfalls drohe ein Stopp der Unterstützung. Während der neue syrische Präsident Al-Sharaa ein Drittel des Parlaments selbst besetzt und Minderheiten weiter marginalisiert werden, kritisieren Menschenrechtsorganisationen sowie Politiker das Votum als Scheinwahl; UN und EU signalisieren ebenfalls Skepsis aufgrund anhaltender Übergriffe und fehlender Transparenz. Aktuelle Recherchen zeigen zudem: Nach der Wahl mehren sich internationale Appelle, Syrien klare Bedingungen – wie etwa ca. freien Zugang für Hilfsorganisationen und politische Teilhabe für Minderheiten – zu stellen. Verschiedene Medien berichten zudem, dass humanitäre und politische Hilfe sowohl von EU als auch UN und US-Regierung aktuell nur zögerlich zugesagt wird und äußerst kritisch überwacht werden soll. Hintergrund bleibt die instabile Lage im Land: Immer wieder kommt es zu gezielten Angriffen auf Minderheiten, und die Kontrolle der Regierung über das gesamte Land ist nach wie vor gering.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die Nachwirkungen der Syrien-Wahlen und hebt hervor, dass die internationale Gemeinschaft – insbesondere Deutschland und die EU – erhebliche Zweifel an der Legitimität des Urnengangs und den darauf folgenden politischen Entwicklungen äußert; außerdem zeichnen sie das Bild einer Perspektivlosigkeit für viele Minderheiten im Land (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Die Zeit geht der Frage nach, wie sich die jüngsten politischen Verschiebungen in Syrien auf die humanitäre Versorgung auswirken und warnt vor einer erheblichen Verschlechterung der Lage insbesondere für marginalisierte Gruppen; zudem mahnt der Artikel, dass internationale Hilfsleistungen an transparente Bedingungen geknüpft werden sollten (Quelle: Die Zeit).
Spiegel Online analysiert die Reaktionen der EU und die innenpolitischen Diskussionen in Deutschland rund um die Syrien-Unterstützung nach der Wahl und kommt zum Schluss, dass Fraktionen quer durch die Parteien eine Umorientierung bei der außenpolitischen Strategie erwarten, da der bisherige Kurs keine nachhaltigen Ergebnisse geschaffen habe (Quelle: Spiegel Online).