Karin Prien fordert entschiedeneres Vorgehen gegen Antisemitismus

Die CDU-Bildungsministerin Karin Prien appelliert eindringlich an den Gesetzgeber, rigorosere Maßnahmen im Kampf gegen Antisemitismus zu ergreifen.

09.10.25 06:02 Uhr | 141 mal gelesen

Manchmal, so scheint es, kommt man an einen Punkt, an dem die gewohnten Mechanismen einfach nicht mehr greifen. Genau so äußerte sich nun Karin Prien, Bildungsministerin und CDU-Mitglied, deren familiäre Geschichte selbst jüdische Wurzeln aufweist. Im Podcast "Meine schwerste Entscheidung" schilderte Prien, dass die Lage so alarmierend sei, dass auch härtere Gesetze kein Tabu mehr sein dürften. "Die Realität verlangt uns mehr Härte ab – nicht nur Lippenbekenntnisse", sinniert sie. Es dürfe eben nicht akzeptiert werden, dass Menschen in Deutschland Anfeindungen ausgesetzt sind, nur weil sie jüdischer Herkunft sind – das sei schlichtweg ein Verstoß gegen jedes menschliche Maß. Prien hat betont, dass jetzt die Zeit sei, ernsthaft über eine Überarbeitung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) nachzudenken. Ob das aktuelle Strafrecht ausreicht, bezweifelt sie, was unterschwellig nach mehr Konsequenz, vielleicht sogar nach radikaleren Mitteln klingt. Doch nicht nur neue Gesetze, sondern auch ein konsequenterer Umgang mit bestehenden Regelungen sei entscheidend. Prien kritisierte, dass antisemitische Delikte häufig nicht ernst genug verfolgt und gelegentlich bloß als Bagatelle behandelt würden. Absolute Klarheit in der Rechtsprechung fordert sie – und eigentlich, wenn man ehrlich ist, will man ihr da kaum widersprechen.

Karin Prien, Bildungsministerin und CDU-Politikerin mit jüdischem Familienhintergrund, drängt auf deutliche Gesetzesverschärfungen gegen Antisemitismus in Deutschland. Sie bringt eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ins Gespräch und stellt infrage, ob die aktuelle Strafverfolgung wirklich abschreckt – Prien bemängelt insbesondere, dass antisemitische Taten bislang nicht entschieden genug geahndet werden. Laut aktuellen Berichten häufen sich antisemitische Vorfälle, vor allem seit dem Nahostkonflikt im Oktober 2023, was die Debatte über effektivere Gesetze und deren konsequente Anwendung weiter anheizt. Auch auf politischer Ebene wird aktuell diskutiert, ob härtere Strafen und eine breitere gesellschaftliche Debatte notwendig sind, wobei einen Teil der Kritik die oft inkonsequente Strafverfolgung ausmacht. Zahlreiche Stimmen aus Politik und Zivilgesellschaft, aber auch aus jüdischen Gemeinden, fordern jetzt ein entschiedenes Vorgehen, damit Antisemitismus nicht weiter in die Mitte der Gesellschaft vordringt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

- Die taz berichtet über die wachsenden Sorgen jüdischer Gemeinschaften in Deutschland im Zuge weltweit zunehmender antisemitischer Übergriffe. Der Artikel beleuchtet, wie Jüdinnen und Juden im Alltag immer häufiger mit Anfeindungen konfrontiert werden und fordert entschlossenere politische Reaktionen sowie einen gesellschaftlichen Wandel Quelle: taz.

- Die Süddeutsche erläutert die aktuellen Gesetzesinitiativen zum besseren Schutz jüdischen Lebens, hebt die Herausforderungen bei der Umsetzung hervor und verweist dabei auf die wachsende Zahl antisemitischer Straftaten besonders an Schulen sowie in sozialen Netzwerken Quelle: Süddeutsche Zeitung.

- Auf Spiegel.de wird ein Interview mit führenden Vertretern jüdischer Organisationen geführt, das eindrücklich die Angst und Unsicherheit nach dem 7. Oktober 2023 schildert, aber auch die Forderung nach klareren Rahmenbedingungen für Polizeiarbeit und Rechtsprechung ins Zentrum stellt Quelle: Der Spiegel.

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