Am Dienstag legte das UN-Umweltprogramm seinen aktuellen Zustandbericht zur Klimakrise vor – und die Zahlen wirken bestürzend. Während 2015 noch die Pariser Klimaziele in weiter Ferne lagen, hat sich seither zwar manches verbessert, doch längst nicht in dem Tempo, das nötig wäre. Vergleicht man es mit einer Wanderung durch schwieriges Gelände: Wir wissen, welches Ziel wir erreichen müssen, doch der Weg ist weiterhin ungesichert und wir kommen viel zu langsam voran. Die jüngste Auswertung der internationalen Klimaschutzversprechen zeigt: Selbst wenn sämtliche Zusagen akribisch umgesetzt würden, ginge die Temperatur maximal auf 2,3 bis 2,5 Grad nach oben – also deutlich mehr als die so oft zitierte 1,5-Grad-Linie. Rechnet man dagegen mit schwächeren Umsetzungen oder dem derzeitigen Stand der Politik, ist der Temperaturanstieg von 2,8 Grad nahezu unausweichlich. 2024 sehen wir sogar einen Anstieg der Emissionen, nicht den erhofften Rückgang. Das Pariser Ziel – eine deutliche Reduktion der CO2-Ausstoßes binnen weniger Jahre – wirkt fast schon wie ein Kraftakt, der uns davonrennt. Prognostiziert ist laut Wissenschaft überwiegend: Die 1,5-Grad-Marke wird in diesem Jahrzehnt überschritten, vermutlich schon bald. Trotzdem gibt es Stimmen, die auf beherzte Aktionen hoffen und unterschreichen, dass noch nicht alles zu spät ist. 'Es bleibt ein Leitstern,' sagt UN-Generalsekretär Guterres, 'aber wir müssen Tempo und Ehrgeiz dramatisch steigern.' Die Technologien, Ideen und Werkzeuge sind da – vor allem Energie aus Wind und Sonne oder die konsequente Minderung von Methan, wie es aus den neusten Panels hervorgeht. Doch statt aufzugeben, wäre jetzt der Moment, in Investitionen in eine nachhaltige Zukunft zu beschleunigen, die nicht nur die Umwelt, sondern auch Wohlstand, Arbeit und Lebensqualität stützen könnte. Sollte man sich nach all den Jahren des Wartens noch wundern, dass die Landschaft der Klimapolitik so träge erscheint?
Die Welt muss sich laut aktuellem UNEP-Report auf einen drastischen Temperaturanstieg vorbereiten, sofern nicht rasch und umfassend gehandelt wird – die aktuellen Emissionswerte zeigen sogar weiterhin einen Aufwärtstrend. Die im Pariser Abkommen vereinbarten Ziele zur CO2-Reduktion werden bei weitem nicht eingehalten; selbst wenn alle Staaten ihre aktuellen Zusagen lückenlos umsetzen würden, bleibt das dringend notwendige 1,5-Grad-Ziel in weiter Ferne. Laut zusätzlichen Berichten lag die Dringlichkeit zuletzt noch auf Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, die sowohl auf technologischer Ebene als auch im politischen Willen stagnieren (Quelle: DW). UN-Generalsekretär Guterres betonte erneut, dass ambitionierte Maßnahmen und internationale Kooperation essentiell sind, um einen noch dramatischeren Temperaturanstieg – mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt – zu verhindern. Neue Meldungen thematisieren außerdem das Zusammenspiel von geopolitischen Krisen, Energiepreisentwicklungen und gesellschaftlichem Widerstand, was den Weg zu konsequentem Klimaschutz erschwert (Quelle: ZEIT). Die Notwendigkeit eines schnellen Ausbaus erneuerbarer Energien wird inzwischen weltweit als zentrale Herausforderung angesehen, stößt jedoch oft an die Grenzen bestehender Infrastrukturen oder politischer Blockaden (Quelle: SPIEGEL).