Wolodymyr Selenskyj scheint keine Zeit verlieren zu wollen – so klingt es zumindest, wenn man seine jüngste Social Media Botschaft liest. "Wir lassen nicht einen Tag verstreichen; ein Gespräch auf höchster Ebene mit Präsident Trump ist bereits für die nächsten Tage auf dem Zettel", ließ Selenskyj am Freitagmorgen verlauten, mal eben so. Zwischen den Zeilen schwingt Hoffnung mit: Noch vor dem Jahreswechsel, flirrt da durch die Zeilen, könnten durchaus Weichen gestellt werden. Konkretes? Fehlanzeige. Außer, naja, dass Rustem Umjerow – seines Zeichens ukrainischer Sicherheitsrats-Chef – Selenskyj gerade erst über 'frische Kontakte' mit US-Verhandlern informiert hat. Mehr Details? Wird’s wohl erstmal nicht geben – vielleicht, weil das schon viel Politik ist, dieses Schweigen.
Würde das Treffen tatsächlich zeitnah im Weißen Haus stattfinden, wäre Selenskyj dort bereits zum vierten Mal in diesem Jahr. Im Oktober hatte man ihn bereits im Oval Office getroffen, ein paar Wochen davor erst – im August. Der Knaller drehte sich aber um das Treffen im Februar: Da gerieten Trump und Selenskyj offen vor der Kamera aneinander – eine Szene, die weder in Kiew noch in Washington so schnell jemand vergisst.
Selenskyj signalisiert, dass er ein weiteres, kurzfristiges Treffen mit Donald Trump vor Jahresende ernsthaft anstrebt, nachdem frische Informationen von seinem Sicherheitsrat eingetroffen sind. Ein solches Treffen könnte politisch bedeutsam sein, da die Unterstützung der USA für die Ukraine insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden zentralen US-Wahlen weiterhin unsicher wirkt. Recherchen aktueller Nachrichten ergeben außerdem: International wird das Verhältnis zwischen Kiew und Washington zunehmend kritisch beäugt, zumal im US-Kongress der Widerstand gegen zusätzliche Militärhilfe wächst; laut FAZ und Zeit erhöht Selenskyj den politischen Druck, um ein politisches Commitment aus Washington zu erzwingen; jene politischen Manöver werden durch die strategischen Interessen Trumps weiter erschwert, der möglicherweise eine weitere Präsidentschaft ins Auge fasst.